17.05.2011, 11:03 Uhr

Schweizer Software-Industrie im Aufwind

Die helvetischen Software-Hersteller konnten den Umsatz zuletzt stark steigern. Allerdings schwebt das Damoklesschwert des Fachkräftemangels über der Branche.
Verglichen mit dem Vorjahr ist der Umsatz der eidgenössischen Software-Hersteller im zweiten Halbjahr 2010 um 11,3 Prozent gewachsen. Die Erträge auf Ebit-Stufe (vor Steuern und Zinsen) sind um 9,2 Prozent gestiegen. Dies geht aus der aktuellen Ausgabe des Swiss Software Industry Index (SSII) hervor, der halbjährlichen Untersuchung der helvetischen Software-Industrie. Der Index wurde mit einer halbjährlichen Umfrage erarbeitet, welche die Berner Consulting-Firma Sieber & Partners und der Zürcher Branchendienst Inside-it-ch initiieren sowie durchführen. Der Studie zufolge wird das stete Wachstum der eidgenössischen Software-Branche anhalten. Darauf würden Auftragseingang und -bestand hinweisen, heisst es. Im zweiten Halbjahr 2010 konnten sich die Schweizer Software-Hersteller beim Auftragseingang über ein Plus von 7,9 Prozent freuen. Der Auftragsbestand ist um 6,9 Prozent gestiegen. Vor diesem Hintergrund überrascht es wenig, dass auch die Belegschaft ausgebaut wurde. So beschäftigten die SSII-Teilnehmer Ende 2010 um 5,6 Prozent mehr Mitarbeitende als vor einem Jahr.

Fachkräftemangel spitzt sich zu

Allerdings ist nicht alles Gold, was glänzt: 86 Prozent der helvetischen Software-Hersteller konstatieren einen Mangel einen qualifizierten Fachkräften. Ein Fünftel verspüre heute einen «grossen Mangel» an Software-Entwicklern, heisst es. 38 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Ansicht, dass in zehn Jahren ein solcher herrschen wird. Rektruierung von ausländischen Fachkräften erscheint vielen Unternehmen jedoch offenbar nicht als probates Mittel, um dem drohenden Personmangel entgegenzutreten. Immerhin 40 Prozent der Befragten meinen, dass es auch im Ausland zu wenig qualifizierte Programmierer gibt.
Auffällig ist allerdings, dass sich Schweizer Software-Hersteller bereits heute stark in anderen Ländern engagieren. So entwickelt fast ein Drittel Programme auch im Ausland. Dennoch ist wohl mit keiner grossflächigen Abwanderung zu rechnen: Lediglich vier Prozent der Schweizer Software-Branche beschäftigt derzeit die Mehrheit der Entwickler im Ausland. Eine ausführliche Version des Swiss Software Industry Index ist für rund 300 Franken bei Sieber & Partners erhältlich.
Harald Schodl



Das könnte Sie auch interessieren