16.03.2012, 10:01 Uhr

Schweizer Online-Handel gedeiht

Dem Schweizer Online- und Versandhandel geht es blendend. Dies zeigen jüngste Zahlen, die an der Swiss Online Marketing vorgestellt wurden.
Online-Bestellungen nehmen hierzulande zu
Der Verband des Schweizerischen Versandhandels (VSV)  hat auf der Swiss Online Marketing in Zürich die aktuellsten Zahlen für den Schweizer Online- und Versandhandel vorgestellt. Der in Zusammenarbeit mit der GfKerstellte Bericht zeigt, dass der Eidgenössische Online- und Versandhandel trotz Rückgänge für den Einzelhandel auch im Jahr 2011 um vier Prozent zulegen konnte. Der Gesamt-Umsatz belief sich im vergangenen Jahr auf 5,3 Milliarden Franken. «Die guten Zahlen trotz allgemein schwieriger Wirtschaftslage sind hauptsächlich auf eine allgemeine Strukturentwicklung in Richtung Online zurückzuführen. Auch der gestiegene Bedarf nach Elektronik kommt dem Online-Handel zugute», sagt Patrick Kessler vom VSV.

Elektronik und Textilien als Spitzenreiter

Die Gesamt-Umsatz-Zahlen aus dem Jahresbericht beziehen sich auf den Online- und Versandhandel mit Waren innerhalb der Schweiz inklusive Importe aus dem Ausland im B2C und C2C Bereich. Immaterielle Waren wie Downloads werden ausdrücklich nicht erfasst. Den grössten Umsatz generierten Bestellungen von Konsumenten bei Unternehmen, mit 3,9 Millionen Franken. Dahinter folgten Auktionsplattformen und Tauschbörsen mit 850 Millionen Franken und Online-Einkäufe von Schweizern im Ausland mit 550 Millionen Franken. Mit je einer Milliarde Franken Umsatz waren Heimelektronik und Textilien die meistbestellten Produktkategorien.

Im Datenträger-Bereich mussten Schweizer Anbieter einen Umsatzrückgang von acht Prozent verkraften. «Überraschend war der Rückgang des Online-Handels mit Büchern, CDs und DVDs in der Schweiz. Vermutlich hat der starke Schweizer Franken viele Kunden dazu verleitet, zu niedrigen Preisen im Ausland zu bestellen», so Kessler. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Bezahlung per Rechnung bevorzugt

Bezahlung fast nur per Rechnung

Der Online-Versandhandel innerhalb der Schweiz wächst schon seit Jahren regelmässig und macht mittlerweile fünf Prozent des Eidgenössischen Detailhandels aus. Die meisten Bestellungen, nämlich acht von zehn, wurden 2011 über das Internet getätigt. Vor allem die mobilen Transaktionen befinden sich weiter im Aufwind. Das Ordern per Post, Fax oder Telefon wird dagegen zunehmend vermieden. Bezahlt wird nach wie vor am liebsten per Rechnung. 88 Prozent bevorzugen diese Bezahlweise. Kreditkarten kommen erst in sieben Prozent der Fälle zum Einsatz, jedoch mit leicht steigender Tendenz.

«Die Rechnung ist in der Schweiz traditionell stark, da die Zahlungsmoral hier extrem hoch ist. Es gibt nur etwa ein Prozent Zahlungsausfälle. So ist die Bezahlung per Rechnung ein Win-Win-Geschäft. Händler müssen keine Kommission zahlen und Konsumenten können wie gewohnt nach Erhalt der Ware überweisen», erklärt Kessler. Auch für das Jahr 2012 erwartet der VSV steigende Umsätze. Dadurch wird auch der Konkurrenzkampf härter.

Riesen in Startlöchern

Die Unternehmen werden längerfristig nur durch Grösse oder eine Tendenz zur Nische bestehen können. Geschwindigkeit und Service werden laut VSV-Prognosen zunehmend wichtiger und schlagen sogar den Preis in der Gunst der Konsumenten. Zudem wird 2012 das Jahr der Einstiege etablierter Handelsunternehmen in das Online-Geschäft. C&A, H&M sowie Saturn stehen bereits mit ihren Plattformen in den Startlöchern. «Weshalb diese etablierten Anbieter so lange gewartet haben, weiss ich nicht. Manche haben wir schon seit Jahren auf unserer Liste», sagt Kessler. (www.pressetext.com)



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