Schweizer ICT 25.07.2014, 17:41 Uhr

Zugpferde und Bremsklötze

Das sind die aktuellen ICT-Trends der Schweiz. Die Stimmung in der Branche ist nicht nur gut, sondern sorgt auch für Wachstum. Der interaktive 6-Jahresvergleich von Computerworld zeigt die Nachhaltigkeit der Trends.
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Die Redaktion der Computerworld arbeitet gerade an der Auswertung ihrer alljährlichen Marktumfrage: Top 500 - die umsatzstärksten ICT-Unternehmen der Schweiz. Die Ergebnisse mit allen Details und die Schweizer Rangliste von Platz 1 bis Platz 500 veröffentlichen wir am 28. August. Die meisten befragten Schweizer Firmen sehen wieder optimistischer in die Zukunft. Und besonders erfreulich: Die gute Stimmung hat sich mittlerweile auch in konkrete Wachstumszahlen niedergeschlagen. 2013 ist der Gesamtumsatz aller erhobenen Firmen um 6,3 Prozent auf 64,5 Milliarden Franken gestiegen. Durchschnittlich konnten die einzelnen IKT-Anbieter um 4,6 Prozent zulegen. Eine beachtliche Steigerung gegenüber 2012, als die Unternehmen durchschnittlich um 2,3 Prozent wuchsen. Das laufende und das kommende Jahr beurteilen die von Computerworld gefragten Schweizer Top 500 positiv. 68,9 Prozent gehen von einem leichten konjunkturellen Aufschwung aus, der sich dann auch in den IT-Investitionen niederschlägt. 3,1 Prozent glauben sogar, dass es konjunkturell stark nach oben geht.
IDG Analytics
Weiteres exklusives Datenmaterial zum Schweizer ICT-Markt finden Sie unter www.idganalytics.ch . Die zunehmende Durchdringung aller Unternehmensbereiche durch die IT wird als Haupttrend wahrgenommen. Branchenvertreter nehmen auffallend häufig das Wort "Paradigmenwechsel" in den Mund. Cloud Computing, Big Data und Business Analytics stehen im Zentrum des Wandels. Die technischen Voraussetzungen, diese neuen Technologien einzusetzen, sind in Schweizer Firmen bereits abgeschlossen oder zumindest weit fortgeschritten. Der interaktive Chart unten zeigt die Resultate der Top-500-Trendfrage von Computerworld (Was sehen Sie als Zugpferde für die kommenden zwei Jahre?) von 2009 bis 2014 im Überblick:
Datengrundlage: Antworten von ICT-Entscheider im Rahmen der Top500-Erhebung. Ein Indiz dafür ist der Trend Virtualisierung. Vor fünf Jahren (2009) war Virtualisierung noch der Spitzenreiter unserer Trendfrage: Welche ICT-Technologien sehen Sie in den kommenden zwei Jahren als Zugpferde? Je stärker Schweizer Firmen ihre Infrastrukturen bereits virtualisiert haben, desto mehr tritt dieser "Trend" in den Hintergrund. Für einen neuen Schub sorgt die nach Storage und Computing dritte Welle der Netzwerk-Virtualisierung, erkennbar am leichten Anstieg von 2013 auf 2014 (gelbe Chart-Linie oben). Cloud Computing ist heute dort, wo Virtualisierung vor fünf Jahren war. Zwar belegt die Cloud unter den Schweizer Trends 2014 immer noch den ersten Platz. Aber die Dringlichkeit im Vergleich zum Vorjahr hat nachgelassen (blauer Chart oben). Wir folgern daraus: Die Cloud ist auf dem Weg in die produktive Normalität, in die Reifephase. Eine ganz ähnliche Situation liegt beim Trend Mobile/Apps vor (schwarze Chart-Linie oben). Schweizer Unternehmen haben den Mehrwert von Business-Apps auf mobilen Geräten klar erkannt und arbeiten seit ein, zwei Jahren an der Realisierung. Allgemein wird erwartet, dass die Investitionen in die IT in Kürze spürbar steigen, nachdem sie in den letzten Monaten in der Schweiz eher stagnierten. Zwei Top-Trends, die zugelegt haben, sind Sicherheit und Business Software. Die NSA-Affaire, das haben uns Sicherheitsanbieter mehrfach bestätigt, hat das Geschäft merklich angeheizt. Zu den Bremsklätzen im ICT-Sektor zählen in den Augen der Anbieter vor allem die "knappen Budgets der Kunden" und der "Fachkräftemangel in der IT-Branche". Auch das Festhalten an Legacy-Systemen, die dadurch entstehende Komplexität und allgemein eine fehlende Innovationsbereitschaft aufseiten der Kunden wird von den IT-Anbietern kritisiert.



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