28.06.2011, 16:38 Uhr

Schweizer ICT-Branche bleibt zuversichtlich

Die Stimmung in der helvetischen ICT-Branche ist nach wie vor blendend, dennoch gibt es einige Wolken am Horizont.
Im dritten Quartal 2011 liegt der Swico ICT Index, das Stimmungsbarometer der ICT- und Consumer-Electronics-Branche, bei 111.9 Punkten. Damit ist der Index zum ersten Mal seit 2010 wieder unter 112 Punkte gefallen. Dies ist allerdings noch kein Grund zur Panik: Denn auf der Skala entsprechen nur Werte unter 100 Punkten einer negativen Stimmung.

Gemäss dem Branchenverband Swico rechnen jedoch Consumer-Electronics-Unternehmen gegenüber dem Vorjahr mit einem Umsatzrückgang und weniger Auftragseingängen. Optimistischer sind hingegen Software-Entwickler, IT-Services-Anbieter und IT-Consulting-Firmen. Hier schätzen jeweils grosse Mehrheiten die Entwicklung von Umsatz und Auftragseingang als «deutlich positiv» ein.

Über alle Segmente hinweg erwarten die helvetischen ICT-Unternehmen nur eine geringe Veränderung der Marge, heisst es. Services- und Consulting-Unternehmen rechnen durchschnittlich sogar mit einem leichten Anstieg. Das Segment Consumer Electronics (CE) steht allerdings offenbar auch hier unter Druck: «Rund 45 Prozent der Unternehmen gehen von teilweise stark sinkenden Margen aus», erklärt der Branchenverband in diesem Zusammenhang.
Auf der nächsten Seite: «Fachkräftemangel ist weiterhin ein Problem» Laut Swico-Präsident Andreas Knöpfli haben insbesondere die Zurückhaltung im Consumer-Electronics-Bereich sowie im Segment Imaging, Printing & Finishing den Gesamtindex negativ tangiert. Die Indikatoren im «klassischen ICT-Bereich» seien aber nach wie vor «sehr positiv», betont Knöpfli und meint weiter: «Nach einem ausgezeichneten ersten Halbjahr sowie einem positiven Ausblick fürs dritte Quartal kann davon ausgegangen werden, dass 2011 insgesamt ein gutes Jahr für unsere Branche wird.»

Fachkräftemangel ist weiterhin ein Problem

Was für die ICT-Branche prinzipiell erfreulich ist, bringt aber gleichzeitig auch Schwierigkeiten mit sich: Denn wer höhere Umsätze erwartet, braucht in der Regel auch mehr Personal. Und da dieses in der Schweiz bekanntlich nicht auf den Bäumen wächst, sorgt der Fachkrftemangel weiterhin für rauchende Köpfe: So erwartet die ICT-Branche im Durchschnitt einen Anstieg der vakanter Stellen für Fachkräfte von rund vier Prozent.  

An potenzielle Berufseinsteiger richtet Swico daher auch gleich eine Art Appell: In diesem Sommer dürfe man sich über ausgezeichnete Karrierechancen, aber auch über viel Arbeit freuen, heisst es vonseiten des Schweizer Branchenverbands.
Harald Schodl



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