12.02.2015, 16:00 Uhr

Schweiz steckt viel Geld in SAP

Schweizer Anwenderunternehmen planen hohe Investitionen in ihre ERP-Systeme. Der Marktführer SAP kann hierzulande fast mit zweistelligen Zuwachsraten kalkulieren.
Die SAP-Anwendergruppe hat sich die Investitionspläne ihrer Mitglieder angehört
Schweizer SAP-Anwender investieren mehr Geld in ihre IT-Systeme als die Kollegen in den deutschsprachigen Nachbarländern. Im laufenden Jahr planen die Mitgliedsunternehmen der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) mit Mehrinvestitionen von 3,5 Prozent. In der Schweiz ist die Investitionsbereitschaft mit einem Plus von 8,8 Prozent fast dreimal so hoch. So ein Ergebnis der DSAG-Investitionsumfrage, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. An der Online-Befragung nahmen 256 Firmen teil, allerdings nur 24 aus der Schweiz und 21 aus Österreich. Die Befragung ergab, dass auch die Mehrausgaben für SAP-Produkte hierzulande mit 7,6 Prozent höher sind als in der DACH-Region (5,4 Prozent). Dabei liegen die On-Premises-Lösungen wie ERP, CRM und SRM unter den Schweizern mit rund 67 Prozent klar an erster Stelle (DACH: 52 Prozent). Es folgen das Modernisieren der Benutzeroberflächen mit 50 Prozent und Analytics-Lösungen mit rund 46 Prozent (DACH: je 32 Prozent). Für Mobile-Applikationen wollen 42 Prozent Geld in die Hand nehmen, für die In-Memory-Technologie Hana 29 Prozent. In der gesamten DACH-Region sind Anwendungen für Smartphones und Tablets wesentlich stärker gefragt: Mit 36 Prozent rangieren diese Lösungen sogar an zweiter Stelle, während Hana-Investitionen nicht einmal für jedes fünfte Unternehmen attraktiv sind (18 Prozent).

ERP aus der Cloud

Hana und Cloud sind zwei strategische Wachstumsfelder für SAP. Die Anwenderfirmen in der Schweizer und im deutschsprachigen Raum treiben allerdings in beiden Technologien nicht substanziell um. In Cloud-Projekte investieren nur 25 Prozent der Firmen hierzulande (DACH: 17 Prozent). «Cloud Computing wird zwar in der Schweiz im Vergleich zur DACH-Region etwas stärker wahrgenommen, hat aber auch hier noch viel Entwicklungspotenzial. Damit geben die Unternehmen ein deutliches Zeichen, dass die On-Premises-Lösungen für sie auch in 2015 klar an erster Stelle stehen», sagt Christian Zumbach, DSAG-Vorstand für die Schweiz, in einer Mitteilung. Die SAP-Investitionen der Anwenderunternehmen in der Schweiz und im deutschsprachigen Ausland werden mehrheitlich für den Betrieb verwendet. So fliessen 38 Prozent des Budgets der Firmen hierzulande in bestehende Geschäftsprozesse und Rollouts. Im DACH-Raum ist der Anteil nahezu identisch (37 Prozent). Die Investitionen in neue Geschäftsprozesse liegen in der Schweiz (21 Prozent) und in DACH (20 Prozent) fast gleichauf.

Betrieb versus Innovation

CIOs sind augenscheinlich gut damit beschäftigt, die geschäftskritischen Systeme am Laufen zu halten. Nur rund jeder fünfte IT-Betrieb kann Innovation mit den Software-Lösungen treiben. «Es gibt Vorreiter unter den DSAG-Mitgliedern, die sich mit innovativen Geschäftsprozessen beschäftigen. Der Grossteil ist jedoch mit den klassischen Themen rund um ERP befasst. SAP muss für beide Zielgruppen weiterhin adäquate Lösungen bereitstellen», fordert der DSAG-Vorstandsvorsitzender Marco Lenck. Er verspricht, dass sich die Anwendergruppe in Zukunft dafür stark machen werde.



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