14.06.2013, 11:24 Uhr

Schweiz legt wenig Behördendaten offen

Mit frei zugänglichen Informationen von Behörden können Unternehmen neue Anwendungen kreieren. Das ist in der Schweiz nur bedingt möglich, denn die Ämter sind zurückhaltend.
Lediglich bei den Postleitzahlen sind hiesige Behörden freigiebig. Die für ortsbezogene Dienste wichtigen Informationen stehen jedermann frei zur Verfügung. Allerdings ist das Postleitzahlenregister die einzige von zehn Disziplinen, in denen die Schweiz die Bestnote im Open Data Census erhält. Der Messwert für frei zugängliche Behördendaten wurde am Freitag im Vorfeld des G8-Gipfels im nordirischen County Fermanagh veröffentlicht. Wie der Verein Opendata.ch mitteilt, gehören Open Data und Transparenz zu den grossen Themen des Treffens in der nächsten Woche. Die Initianten des Open Data Census sehen in der Schweiz grosse Defizite insbesondere bei Informationen zu Behörden-Budgets, detaillierten Abstimmungsresultaten, dem Unternehmensregister und den Schadstoffemissionen. Die Verfügbarkeit von landesweite Statistiken und geografischen Kartendaten wird dagegen mit gut bewertet. Bei Behördenausgaben, Fahrplänen und Gesetzgebung sehen die Datenexperten noch Nachholbedarf. Verbesserungen erwartet der Verein Opendata.ch von der geplanten Lancierung des Datenportals der Bundesverwaltung im September. Dann treffen sich Experten aus aller Welt an der «Open Knowledge Conference» in Genf. Womöglich klettert die Schweiz dann von ihren aktuell 15. Platz höher im internationalen Ranking. Auf dem Treppchen stehen Norwegen, die USA und Dänemark. Die Nachbarländer Frankreich (6.) und Deutschland (13.) sind vor der Schweiz platziert, Italien und Österreich belegen die Ränge 16 und 17. «Der internationale Vergleich zeigt, dass es mit Open Data auch hierzulande vorwärts geht. Nun bedarf es klarer Aufträge der Politik an die Verwaltung, um Open Data in allen Bereichen des öffentlichen Sektors zu verankern», lässt sich Opendata.ch-Präsident André Golliez in der Mitteilung zitieren.



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