18.01.2012, 10:03 Uhr

SAP bringt SAF-Kauf unter Dach und Fach

Der deutsche Business-Software-Riese SAP übernimmt den Thurgauer Retail-Spezialisten SAF endgültig.
Mit dem schon im Jahr 2009 avisierten Zukauf soll die hauseigene Anwendung «SAP Forecasting and Replenishment» um Funktionen ergänzt werden, mit denen Handelsunternehmen weltweit sowohl Lieferengpässe als auch Überschüsse vermeiden, ihre Kosten senken und für eine optimale Auslastung der Regale sorgen können. Die Ankndigung erfolgte auf der NRF 101st Annual Convention & EXPO in New York.

SAP will demnach das gesamte Spektrum der ehemaligen SAF-Lösungen in SAP Forecasting and Replenishment einbinden. Damit sollen Einzelhändler, aber auch andere Konsumgüterunternehmen in die Lage versetzt werden, den Warenfluss in ihren Lieferketten durch die Analyse des aktuellen Nachfragenverhaltens ihrer Kunden in Echtzeit zu steuern.

«Unternehmen, die Lebensmittel und andere Konsumgüter anbieten, müssen mehr denn je den hohen und ständig wechselnden Erwartungen ihrer immer besser informierten Kunden gerecht werden und müssen gleichzeitig Kosten aus ihren Lieferketten herausnehmen», erläutert IDC-Analyst Greg Girard. «Waren werden heute so schnell und in so grossen Mengen umgeschlagen, dass Handelsunternehmen Nachfrageschwankungen tagesgenau oder sogar mehrmals täglich prognostizieren, eine optimale Regalbefüllung sicherstellen und ihre Bestände möglichst gering halten müssen.» Dafür benötigten sie Systeme, die ihnen präzise Informationen zum Nachfrageverhalten der Konsumenten liefern und die entsprechenden Aufträge automatisch anstoßen."

Künftige Versionen von SAP Forecasting and Replenishment sollen darüber hinaus auf neue Technologien wie In-Memory und Mobility setzen, um die Nachfrage über alle Vertriebskanäle hinweg bedienen zu können.

Zur NRF hat SAP eine neue Version von Forecasting and Replenishment vorgestellt. Diese soll ab dem zweiten Quartal 2012 erhältlich sein. Sie unterstützt unter anderem die mehrstufige Nachschubsteuerung, das «multi level replenishment». Diese Funktionalität wird auch als eigenständiges Paket erhältlich sein und soll den Kauf unterschiedlicher Speziallösungen von verschiedenen Herstellern überflüssig machen.

Weitere Neuerungen sind nach Angaben von SAP:

  • Vollautomatische Nachschubplanung für Filialen; dadurch verbesserte Warenverfügbarkeit und efiizientere Verwaltung der Distributionszentren, 
  • komplexe Prognosealgorithmen für die schnelle Verarbeitung auch großer Datenmengen,
  • vollständige Transparenz des Nachschubprozesses in allen Phasen,
  • flexible Möglichkeiten der Einführung inklusive standardmäßiger Anbindung an die SAP-Systeme und offener Schnittstelle, sowie 
  • vordefinierte Services für etwa schnellere Implementierung beschleunigen oder Hilfe bei der Steuerung von Logistikprozessen (Bestimmung der Paketgröße, des Bestellzyklus usw.)



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