29.06.2016, 10:36 Uhr

Salt wird verklagt

Salt wird von zwei ehemaligen Partnern vorgeworfen, Verträge gebrochen und sie in den Ruin getrieben zu haben. Mobilcom und Adarna verlangen deshalb Schadenersatz in zweistelliger Millionenhöhe.
Adarna und Mobilcom, die früher für Salt Geschäftskunden angeworben haben, werfen der Telekommunikationsfirma Vertragsbruch vor. Sie verlangen Schadenersatz in Millionenhöhe, berichtet die "Sonntagszeitung".
Mobilcom Schweiz verlangt demnach 8,5 Millionen Franken, Adarna Schweiz 2,6 Millionen. Es soll um vertraglich zugesicherte Provisionen und Umsatzbeteiligungen gehen. Zudem hätte das vertragswidrige Verhalten Einstellung ihrer Agenturtätigkeit zur Folge gehabt. Offenbar musste Mobilcom 42 Mitarbeiter deswegen entlassen, Adarna kündigte 16 Angestellten fristlos.
«Wir waren stärker als Mobilezone und wurden immer wieder durch Orange geehrt und geadelt», sagte Boris Tölzel, Chef des mittlerweile konkursen Unternehmens Mobilcom. Salt habe mit ihrem Geschäftsgebaren dafür gesorgt, dass langjährige Partnerfirmen ausbluteten, sagt Adarna-Geschäftsführer René Matzinger der "Sonntagszeitung". So seien vertraglich abgemachte Zahlungen nicht geleistet worden: «Ab der Kündigung hat Salt überhaupt keine Überweisung mehr ausgeführt, obwohl während der dreimonatigen Kündigungsfrist natürlich noch gearbeitet wurde», sagte Matzinger. Die vermittelten Neukunden habe Salt dankbar angenommen, den vertraglich abgemachten Preis wolle sie aber nicht bezahlen. Weiter wirft Matzinger Salt vor, der Mobilnetzbetreiber spekuliere darauf, dass sich ein kleines Unternehmen ein teures Gerichtsverfahren gar nicht leisten könne. «Salt verlangte, dass wir vorab eine hohe Parteientschädigung hätten zahlen müssen, falls wir den Prozess verlieren sollten. Dies wurde vom Gericht nun aber abgewiesen.»
Salt wird in der "Sonntagszeitung" die Vorwürfe zurück. Man habe zwar 2015, nach der Namensänderung von Orange zu Salt, den meisten Vertriebspartnern gekündigt. Dabei habe man sich aber stets an den Vertrag und das geltende Agenturrecht gehalten. Künftig will Salt mehr auf direkten Kundenkontakt setzen.



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