16.04.2015, 10:55 Uhr

Post, Mobiliar und Ringier gehen ins Silicon Valley

Die Chefs von Mobiliar, Post und Ringier wollen ihre Unternehmen innovativer machen. Aus diesem Grund spannen sie zusammen und senden Mitarbeiter ins Silicon Valley.
Digitale Transformation schreibt sich sehr einfach. Zwei Wörter, keine orthografischen Stolpersteine. Ein ideales Schlagwort. Wer die Digitale Transformation aber nicht nur zu Papier bringen, sondern umsetzen muss, hat mit dem Ausdruck deutlich mehr Probleme. Mittlerweile dürften die meisten Unternehmen wissen, dass sie IT zu ihrem Vorteil einsetzen müssen, um konkurrenzfähig bleiben zu können. Aber wie anstellen? Wer nur kopiert, wird zwangsläufig ins Hintertreffen geraten. Doch selber Ideen zu haben, ist schwierig. Vor allem, weil eine meistens nicht reicht. Auch Mobiliar, Ringier und die Schweizerische Post haben sich in den letzten Wochen und Monaten mit solchen gleichen Gedanken herumgeschlagen. Man will sich weiterentwickeln, ist dazu aber auf neue Impulse angewiesen. Da die drei Unternehmen geschäftlich bereits miteinander zu tun haben merkten die Chefs bald, dass man im gleichen Boot sitzt. Und fanden eine Lösung: Ein gemeinsames Innovationsprogramm.
Die Firmen wollen sich die Ideen dort holen, wo sie derzeit wie Pilze aus dem Boden spriessen: Im Silicon Valley. Die Unternehmen schicken jeweils einen oder mehrere Mitarbeiter für 1-3 Monate nach Paolo Alto, Kalifornien. Dort arbeiten sie nicht für eine grosse Firma wie Facebook oder Google, sondern an einem Projekt, das sie in der Schweiz den eigenen Leuten zuerst verkaufen müssen. Das Thema des Projekts ist jeweils vorgegeben - beispielsweise «Big Data» - und wird von Mobiliar, Post und Ringier gemeinsam erarbeitet. Entsprechend hoffen die drei Firmen, von den Erkenntnisgewinnen des jeweils anderen profitieren zu können.
Die genaue Ausgestaltung des Innovationsprogramms ist noch etwas unklar, beziehungsweise den Mitarbeitern überlassen. Mobiliar, Post und Ringier wollen von Synergien im Silicon Valley profitieren, beispielsweise von Swisscom, die dort schon länger einen Sitz haben. Die Partner sollen den Angestellten Türen öffnen, ansonsten sind die Mitarbeiter bei ihrer Arbeit relativ frei. «Es wird kein Feriencamp sein, aber auch kein Bootcamp», sagt Edi Estermann, Ringiers Chief Communications Officer, auf unsere Anfrage.
Bewerben können sich alle Mitarbeiter der drei Unternehmen mit eigenen Projekten. Bei Ringier ist nebst fliessendem Englisch die wichtigste Bedingung, dass die Bewerber mindestens ein Jahr im Unternehmen gearbeitet haben. Und hoffentlich mit einigen neuen Impulsen wieder in die Schweiz zurückkehren.



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