25.09.2015, 12:50 Uhr

Paymit will mehr Schweizer Banken gewinnen

Gemeinsam mit Six lanciert ti&m ein Paymit-Kit für Schweizer Banken. Das Zahlsystem soll sich auf jedes Geldinstitut zuschneiden lassen. Wie die Zukunft aussieht, zeigt MobilePay.
In Dänemark ist heute bereits die Zukunft des mobilen Bezahlens in der Schweiz zu sehen. Dort hat die Danske Bank vor zwei Jahren das Bezahlsystem MobilePaylanciert, das von fast jedem zweiten Handynutzer (2,5 Millionen) verwendet wird. Neben Zahlungen von Person zu Person (P2P) unterstützt MobilePay auch Einkäufe im Blumengeschäft oder in tausenden anderen Shops.
Das dänische MobilePay stand Pate bei der Entwicklung der Schweizer Paymit-App von Six, erklärte das Programmiererteam von ti&m an einem Anlass am Donnerstag in Zürich. die Entwickler von ti&m haben die App gebaut sowie Schnittstellen zu den Backend-Systemen von Six realisiert. Neu wollen die Zürcher ihre Dienstleistungen auch anderen Schweizer Banken anbieten. Das Paymit-Kit von ti&m soll die einfache Anbindung an Kernbankensysteme wie Avaloq und Finnova ermöglichen. Die Zahlungsabwicklung geschieht allerdings wie bei allen anderen Paymit-Implementierungen über Six. Auf Wunsch der Bank will ti&m eine App mit Zusatzfunktionen ausstatten können, etwa Chat, Filialfinder, Kontoübersicht oder Newsfeed. Für individuelle Paymit-Lösungen verspricht Thomas Wüst, Gründer und CEO von ti&m, den Banken eine «unschlagbare Time-to-Market». Auch die zukünftigen Ausbauschritte wie P2M-Bezahlmodelle (Person to Merchant) würden unterstützt. Künftig sollen Verbraucher mit Paymit auch an der Kasse und im Web bezahlen können.

Paymit zählt 120'000 Downloads

Der Marktstart für P2M ist laut Six-Mediensprecher Jürg Schneider weiterhin für 2016 geplant. Die hauptsächliche Zielgruppe sind dabei allerdings nicht die grossen Detailhändler wie Coop oder Migros. «Die grossen Verkaufsstellen sind mit Mobile Payment wie Kreditkarte und NFC gut versorgt. In Bars und bei Händlern fehlt häufig eine Möglichkeit zum Zahlen mit dem Smartphone», erklärte Schneider auf Anfrage. Das Resümee nach drei Monaten Paymit in der Schweiz ist laut dem Sprecher positiv. Die drei Apps von Six, UBS und Zürcher Kantonalbank zählten zusammen rund 120'000 Downloads – die anderen Geldinstitute (Kantonalbanken von Genf, Luzern und Waadt sowie Raiffeisen) lancieren ihre Paymit-Apps frühestens Ende Jahr. Das Nutzungsverhalten entspricht eher wohlhabenden Kunden, denn die via P2P transferierten Beträge sind höher als von Six erwartet: Statt zwischen 12 und 20 Franken senden die Nutzer im Durchschnitt 35 Franken an andere Paymit-Konten, berichtet Schneider.



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