Panama Papers 27.06.2016, 09:52 Uhr

Verhafteter Informatiker frei

Der verhaftete Informatiker der Genfer Niederlassung der im Zusammenhang mit den Panama Papers in die Kritik geratenen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca ist wieder freigelassen worden.
Der verhaftete Informatiker der Genfer Niederlassung der im Zusammenhang mit den Panama Papers in die Kritik geratenen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca ist wieder freigelassen worden. Er hat sich verpflichtet, die Schweiz bis zum Abschluss der Untersuchung nicht zu verlassen, wie sein Anwalt Thomas Barth sagte.
Die Freilassung des Mannes erfolgte am vergangenen Freitag. Der Informatiker steht im Verdacht, ein sehr grosses Datenvolumen entwendet zu haben. Konkret werden ihm unbefugte Datenbeschaffung und der unbefugte Zugang zum Informatiksystem vorgeworfen.
Das Verfahren dürfte mehrere Monate in Anspruch nehmen. Die Ermittlungen seien sehr komplex, sagte Vincent Derouand, Sprecher der Genfer Staatsanwaltschaft. Der Staatsanwalt habe von einer Verlängerung der Untersuchungshaft abgesehen, weil keine Kollusionsgefahr mehr bestehe.
Die Verhaftung des Informatikers erfolgte Anfang Monat und war von der Zeitung "Le Temps" öffentlich gemacht worden. Ausgelöst wurde das Verfahren gegen den Verdächtigten durch eine Strafanzeige der Kanzlei. Bei der Genfer Anwaltskanzlei soll es auch zu einer Hausdurchsuchung gekommen sein.
Die Kanzlei Mossack Fonseca war nach den Enthüllungen im Zuge der sogenannten Panama Papers für die Offshore-Geschäfte weltweit in die Kritik geraten. Als Quelle der Veröffentlichungen figurierte eine anonyme Person, die sich "John Doe" nannte. Dieser Person übergab 2,6 Terabyte vertrauliche Daten der "Süddeutschen Zeitung". Diese Daten wurden vom Internationalen Konsortium Investigativer Journalisten ausgewertet.



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