18.04.2012, 09:47 Uhr

Oracle wollte RIM kaufen

Im Rahmen des Patentstreits zwischen Oracle und Google hat Oracle-Chef Larry Ellison ausgesagt, dass die Datenbanker einmal nahe dran gewesen seien, den BlackBerry-Hersteller Research In Motion (RIM) zu kaufen.
Oracle-CEO Larry Ellison wollte eine Zeitlang ein Smartphone-Unternehmen kaufen
Neben RIM sei auch Palm als möglicher Übernahmekandidat zur Diskussion gestanden. Dies gab Ellison im Zeugenstand der Gerichtsverhandlung preis, die gestern in San Francisco begonnen hat. In dem Verfahren will Oracle von Google eine Milliarde Dollar Schadensersatz erstreiten, weil die Suchmaschinisten angeblich Java-Patente von Oracle verletzt haben (Computerworld.ch berichtete). Die Firmenkäufe seien einmal diskutiert worden, als Oracle plante, selbst eine Smartphone-Abteilung ins Leben zu rufen. Doch die Diskussionen führten laut Ellison zu nichts, weil RIM ihnen zu teuer und Palm zu wenig konkurrenzfähig war. «Wir überlegten, ein eigenes Smartphone zu bauen, und gelangten zu dem Schluss, dass es eine schlechte Idee sei», meinte Ellison vor Gericht. Ellison machte die Aussagen im Kreuzverhör mit einem Google-Anwalt. Dieser wollte die Jurymitglieder davon überzeugen, dass Oracle nur deshalb Google wegen der in Android verwendeten Java-Patente vor den Kadi gezogen habe, um den Weg für ein potenziell eigenes Smartphone-Geschäft freizuräumen, respektive, um sich nun, da die Versuche fehlgeschlagen seien, am Erfolg von Android zu bereichern. Doch nicht nur Ellison wurde verhört, auch Google-CEO Larry Page wurde in den Zeugenstand gerufen. Dort musste er gegenüber dem Oracle-Anwalt David Boies über eine Notiz Auskunft geben, die ihm sein Android-Entwicklungsteam zukommen liess. Darin steht, dass Google «von Sun eine Lizenz lösen muss». Page gab sodann im Verhör an, dass er verwirrt sei und die Message nicht dahingehend verstanden habe, dass eine Java-Lizenz erforderlich gewesen sei. Boise ritt sodann auf semantischen Spitzfindigkeiten herum, ob «müssen» so viel bedeute wie «erfordern». Page liess sich darob nicht beirren und hielt fest, dass er zwar den Wortlaut erfasst habe, aber mit der Aussage nicht übereinstimme.



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