19.07.2016, 07:05 Uhr

Opera wird nicht in toto nach China verkauft

Der norwegische Web-Browser-Hersteller Opera wird nicht wie geplant komplett nach China verkauft, allerdings gehen Teile des Geschäfts an einen chinesischen Investor.
Ein geplanter Komplettverkauf des norwegischen Webbrowser-Anbieters Opera Software nach China ist vom Tisch. Die Übernahme im Volumen von 1,24 Milliarden Dollar sei gescheitert, teilte der Konzern am Montag in Oslo mit.
Stattdessen sollen für 600 Millionen Dollar nur Firmenteile an die Unternehmen um den chinesischen Investmentfonds Golden Brick Silk Road verkauft werden. Dazu gehören das Geschäft mit Browsern für PCs und Smartphones, wie auch einige Apps und Lizenzen.
Nicht übernommen werden die Sparten für Werbung, Spiele und Fernsehen, die im vergangenen Jahr gut drei Viertel des Umsatzes von 616 Millionen Dollar eingebracht hatten. Opera-Aktionäre reagierten enttäuscht auf die Nachricht: Die Aktie fiel in Oslo am Vormittag um mehr als 14 Prozent.
Warum der komplette Verkauf scheiterte, war unklar. Opera erklärte lediglich, die Bedingungen für einen Abschluss seien nicht erfüllt worden. Knackpunkt könnte die Zustimmung der Behörden in den USA und China gewesen sein. Opera hatte in der vergangenen Woche gewarnt, dass die Genehmigung noch aussteht, aber keine Details genannt.
Der Opera-Browser wird nach eigenen Angaben von mehr als 350 Millionen Nutzern weltweit verwendet. Jüngst war er nach Angaben von NetMarketShare der am vierthäufigsten genutzte Browser auf dem Smartphone; bei Desktop-Computern kommt er auf Rang sechs.
Mit der Übernahme durch das chinesische Konsortium könnte der Browser neue Nutzer in der Volksrepublik finden. Zu dem Konsortium gehören neben dem Investmentfonds Golden Brick Silk Road auch das auf Mobilspiele spezialisierte Unternehmen Beijing Kunlun Tech und die Cybersicherheitsfirma Qihoo 360.



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