05.05.2015, 10:50 Uhr

Neuer Chef bei Cisco

Der weltgrösste Netzwerk-Ausrüster Cisco erhält einen neuen CEO: Chuck Robbins tritt das Erbe von John Chambers an, der das Unternehmen 20 Jahre geleitet hat.
Cisco bekommt nach 20 Jahren einen neuen Konzernlenker. Der bisher für das weltweite Geschäft zuständige Top-Manager Chuck Robbins werde im Juli die Konzernführung übernehmen, teilte Cisco am Montag mit.
Robbins sagte, er wolle zunächst die Bereiche festlegen, in denen sich Cisco schneller bewegen müsse. Er machte zugleich deutlich, dass das «Internet der Dinge» für ihn im Fokus stehen werde: «Das wird vielfach grösser sein, als alles, was wir bisher sahen.» Cisco wolle für Kunden unter anderem Daten aus dem Netzwerk auswerten. Das würde den Konzern stärker zum Wettbewerber des IT-Giganten IBM machen. Zuletzt bekam der US-Konzern aber selbst immer stärkere Konkurrenz, unter anderem von aggressiv auftretenden chinesischen Anbietern wie Huawei. Zudem wurde Cisco auch in den Strudel des NSA-Skandals hineingezogen: Aus Unterlagen des Informanten Edward Snowden ging hervor, dass der US-Geheimdienst Netzwerk-Technik des Konzerns beim Versand an Kunden im Visier gehabt habe. Cisco kritisierte ein solches Vorgehen scharf und betonte, man arbeite nicht mit Regierungen zusammen. Cisco gilt als Netzwerk-Grossmacht. Der abtretende John Chambers ging in letzter Zeit aber auch in neue Geschäftsbereiche wie Video-Streaming, Cloud-Dienste und die Vernetzung von Technik im «Internet der Dinge». Cisco übernahm in seiner Amtszeit 168 Firmen. Die Zahl der Mitarbeiter wuchs von 4‘000 auf zuletzt über 70‘000 - allerdings griff Chambers jüngst auch zum Stellenabbau. Als der 65-jährige Chambers die Führung von Cisco 1995 übernahm, hatte der Konzern einen Jahresumsatz von 1,2 Milliarden Dollar. Dieses Jahr werden Erlöse von 48 Milliarden Dollar erwartet. Das Unternehmen war zuletzt gut 149 Milliarden Dollar wert. Auf dem Höhepunkt der Internet-Blase zur Jahrhundertwende war Cisco einst über 500 Milliarden Dollar wert gewesen.



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