Mobilfunk 2020 10.03.2016, 06:11 Uhr

10 GBit pro Nutzer, keine Verbindungsprobleme im Zug

In China wird an der Zukunft des Mobilfunks geforscht. Geht es nach Huawei, wird bald niemand mehr LTE nutzen wollen.
Glaubt man Huawei, fallen in vier bis fünf Jahren die nervigen Verbindungsunterbrüche im Zug weg. 5G soll dafür sorgen, dass in einem sogenannt vermaschten Netz jeder Netzwerkknoten mit einem oder mehreren anderen verbunden ist. Bis anhin muss das Mobiltelefon bei einem Zellwechsel eine neue Verbindung aufbauen, was besonders bei hohen Geschwindigkeiten selten reibungslos klappt. 
Mit 5G sollen zudem wesentlich mehr Geräte auf einer Antenne eingeloggt sein können. Waren es bisher 10'000 auf einer Fläche von einem Quadratkilometer, sollen es danach eine Million sein. Weiter wird die Latenz auf 1 Millisekunden (ms) gesenkt, bisher sind es 50 ms. Das kann unter anderem für die Akzeptanz selbstfahrender Autos von entscheidender Bedeutung sein: Dadurch verringert sich gemäss Huawei die Bremszeit auf 3 Sekunden, ein Wert, den nicht einmal ein Formel-1-Fahrer erreicht. Auch der Endnutzer wird von mehr Geschwindigkeit profitieren: Heute surft man in der Schweiz dank 4G+ (LTE Advanced) mit maximal 300 MBit/s. 5G lässt diese Zahl geradezu lächerlich erscheinen, kann doch der Nutzer dann theoretisch mit bis zu 10 GBit/s surfen. Mit dieser Geschwindigkeit sollen 3D-Videos, Hologramme und Virtual Reality ruckelfrei dargestellt werden können. Da 2020 aber nur eine Annahme Huaweis ist und die Netze der Telkos ohnehin früher ihr Limit erreichen, gibt es einen Zwischenschritt: In diesem Jahr wird 4.5G ausgerollt, das den Namen LTE Advanced Pro erhält. Die Geschwindigkeit beträgt damit bis zu 1.2 GBit/s. LTE Advanced Pro ist aber eigentlich viel weniger eine Weiterentwicklung von LTE als eine Vorbereitung auf 5G und das Internet der Dinge.
In der Schweiz dürften sowohl 4.5G als auch 5G relativ rasch nach Marktstart verfügbar sein. Das sagten Salt, Sunrise und Swisscom gegenüber Computerworld. Daten konnte keine der Telkos nennen, alle wollen bei den neuen Technologien aber von Beginn weg dabei sein.



Das könnte Sie auch interessieren