17.11.2011, 15:17 Uhr

Mehr ICT-Nachwuchskräfte für Zürich

Der Kanton Zürich möchte mit einem 3-Punkte-Programm den Nachwuchs in der ICT-Branche gezielt fördern und damit dem Fachkräftemangel aktiv begegnen.
Der Kanton Zürich ergreift Massnahmen gegen den ICT-Fachkräftemangel (Bild: www.picswiss.ch / Roland Zumbühl)
Der Regierungsrat des Kantons Zrich hat sich für die Legislaturperiode 2011 bis 2015 vorgenommen, den ICT-Nachwuchs zu fördern. Hierfür haben Bildungsdirektorin Regine Aeppli und Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker zusammen mit Vertretern aus Politik, Verwaltung, Bildung und Organisationen der ICT-Branche ein 3-Punkte-Programm verabschiedet. Dieses beinhaltet folgende Massnahmen:

1. Stellenwert von ICT durch Marketing erhöhen:

Hiermit will man den Stellenwert der ICT bei Jugendlichen (vorwiegend bei jungen Frauen), Quer- und Wiedereinsteigenden sowie Eltern, Berufsberatenden, Lehrpersonen und Personalverantwortlichen in Unternehmen im Kanton Zürich steigern. Der Verein ICT-Berufsbildung Schweiz, die Initiative eZrich und der Zrcher Lehrbetriebsverband ICT werden zudem bei der Lehrstellenförderung unterstützt. Im Zuge dessen ist etwa geplant, Personalleiter in internationalen und grossen Unternehmen gezielt über die duale Berufsbildung und die ICT-Berufe zu informieren, was letzten Endes für mehr Lehrstellen sorgen soll. 

2. Schule und Lehrpersonen stärker einbinden

ICT sollte laut der Bildungsdirektion des Kantons Zrich selbst zum Gegenstand des Lernens gemacht werden. Der Nachwuchs soll also «einen fachlich qualitativen, bewussten und kritischen Umgang mit ICT in der Schule erlernen.»  Ein vermehrter Computereinsatz von Lehrpersonen im Unterricht wu?rde diesen Lernprozess stu?tzen und den Zugang zur ICT verbessern, heisst es. Im Zusammenhang mit der Qualita?t des Naturwisssenschafts- und Technik-Unterrichts (NaTech) seien insbesondere Verbesserungen in der Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen notwendig. Die fachdidaktisch abgestützten Leitlinien für guten und lernwirksamen NaTech-Unterricht sowie überfachliche Themen im Bereich «Natur und Technik» für alle Stufen der Volksschule sollen auch ICT beinhalten. Um die diesbezüglichen Kompetenzen der Lehrkräfte zu verbessern, will man unter anderem die ICT in der Ausbildung ander Pädagogischen Hochschule stärken. Nächste Seite: Berufswahl besser unterstützen

3. Berufswahl besser unterstützen

Weiter soll der Zugang zu den ICT-Berufen gefördert werden. Da der ICT-Beruf im Vergleich zu vielen anderen Berufsfeldern immer noch relativ jung sei, gebe es kaum Schweizer Vorbilder und zum Teil falsche Vorstellungen von diesen Berufen, heisst es. Deshalb sollen Zürcher ICT-Vorbilder mit ihren Produkten respektive Leistungen sichtbar gemacht werden. Zudem will man den Quereinstieg von geeigneten Personen fördern und vereinfachen. Konkret will man etwa mit einer Roadshow an Oberstufenschulen Eltern und Lehrkräfte gezielter über ICT-Berufe informieren. Zudem wird der Kanton beispielsweise den Zürcher Lehrbetriebsverband ICT beim Aufbau einer virtuellen Schnupperfirma unterstützen. Diese soll unter anderem Tools zur Durchführung von Schnupperlehren anbieten. Zurzeit sind im Kanton Zürich rund 41'000 Informatikerinnen und Informatiker in etwa 3800 Unternehmen voll- oder teilzeit beschäftigt. Gemäss der Bildungsdirektion des Kantons Zürich werden in rund fünf Jahren über 200'000 Personen im ICT-Berufsfeld arbeiten. Wie auch schon ICT-Berufsbildung Schweiz an der ersten nationalen Berufsentwicklungskonferenz mitgeteilt hat, wird bis 2017 schweizweit allerdings ein Mangel von 32'000 ICT-Fachkräften befürchtet - ein Viertel davon alleine im Kanton Zürich.
Harald Schodl



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