Sparprogramm 07.11.2014, 08:47 Uhr

Laufen der Credit Suisse die Top-Informatiker davon?

Das Sparprogramm der Credit Suisse, von dem die Informatik in grossen Teilen betroffen ist, hat angeblich auch auf Führungsebene personelle Konsequenzen. Aber anders, als von der CS geplant. Diverse Top-Informatiker sollen in letzter Zeit zur Konkurrentin UBS gewechselt sein.
Daniel Ott war der Erste. Am 1. Juni 2013 gab er seinen Posten als CIO für das globale Private Banking Projektportfolio der Credit Suisse auf und wechselte zur UBS, wo er nun als CIO Schweiz amtet. Seither soll es zur grossen Kettenreaktion gekommen sein, berichtet das Finanzportal insideparadeplatz. «10 oder mehr CS-IT-Chefs und Spezialisten» sollen zur grossen Konkurrentin mit den drei Buchstaben gewechselt sein. Und IT-Infrastrukturchef Steve Hilton habe sich letzte Woche ins Privatleben zurückgezogen. Seine Nummer zwei, Roger Süess, soll sich daraufhin entschlossen haben, zur UBS zu wechseln.
Schuld an den Abgängen soll die «Kostenaxt» sein, mit welcher in der CS seit einiger Zeit emsig gefällt wird. Steve Hilton habe erfahren, dass er nächstes Jahr weitere Budgetkürzung aushalten müsse und wollte diese Entscheidungen nicht mehr mittragen.
Dass die Credit Suisse Kosten spart, ist kein Geheimnis. Rund vier Milliarden Franken sollen es bis 2015 sein, wurde vor ein paar Jahren annonciert. Davon ist auch die IT betroffen. Anfang 2014 berichtete die «NZZ», dass mittlerweile 20-30 Prozent der IT-Mitarbeiter im Uetlihof und in Oerlikon aus Indien stammen. Die Zahl wurde von Mario Crameri, IT-Chef der Region Schweiz, nur ungengend dementiert. Und als vor zwei Jahren aufgrund der Sparpläne ersten Informatiker entlassen wurden, war die Bank mindestens nicht Vorbild in Sachen Kommunikation.  Ob die Bank darum aber auch gleich ihre IT-Topshots an die UBS verliert, ist keineswegs sicher. Denn einerseits spart auch die UBS in der Informatik, andererseits hat sich «insideparadeplatz» auf die Fahne geschrieben, Quellen nur anonym auftreten zu lassen und die betroffenen Firmen in der Regel nicht um Stellungnahmen zu bitten. Den Artikel will die Credit Suisse gegenüber Computerworld nicht kommentieren.


Das könnte Sie auch interessieren