08.07.2016, 15:15 Uhr

Kudelski übernimmt holländische Sicherheitsspezialistin

Der Waadtländer Verschlüsselungstechniker Kudelski übernimmt das holländische Unternehmen NexGuard Labs. Analysten begrüssen den Schritt.
Der Waadtländer Verschlüsselungstechniker Kudelski übernimmt das holländische Unternehmen NexGuard Labs. Das Unternehmen bietet Lösungen für den Schutz von digitalen Medien vor unerlaubter Weiterverbreitung an, wie Kudelski am Freitag mitteilte.
Über die finanziellen Einzelheiten der Übernahme wurden keine Angaben gemacht. NexGuard Labs verfügt neben dem Sitz in Holland über Büros in Los Angeles, New York, London, Dubai und dem französischen Rennes.
Das Unternehmen ist auf Lösungen für digitale Wasserzeichen für elektronische Medien spezialisiert. Mit diesen Technologien soll das illegale Teilen von Medieninhalten verhindert und eine Rückverfolgbarkeit ermöglicht werden.
Eingesetzt wird die Technologie laut der Mitteilung etwa bei den neuen 4K-Technologien oder bei der Übertragung von Live-Sportereignissen. Die Technik kann zudem von Pay-TV-Betreibern eingesetzt werden, um die illegale Verbreitung ihrer Inhalte zu verhindern.
Die Technologien des holländischen Unternehmens, das 2008 als Spinoff von Philips entstanden war, würden die bestehende "Watermarking"-Technologie "anyMark" von Kudelski verstärken und würden für alle Digital-TV-Produkte von Kudelski erhältlich sein, heisst es weiter.
Für Kudelski handle sich um eine vergleichsweise kleine Akquisition, kommentiert ZKB-Analyst Andreas Müller. Er schätzt den Umsatz der Holländer auf einen "mittleren bis hohen einstelligen Millionenbetrag", was 0,5 bis 0,9 Prozent des Gesamtumsatzes von Kudelski entspreche. Die Akquisition passe zum Produktportfolio von Kudelski, so der Analyst.
Auch für die Experten der Bank Vontobel passt die Übernahme in die Kudelski-Strategie. Den Umsatz schätzen sie ebenfalls auf 5 bis 10 Millionen Franken. Technologie-Akquisitionen seien allerdings nicht billig, meint Vontobel-Analyst Michael Foeth. Er schätzt den Übernahmepreis auf 20 bis 30 Millionen Franken.



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