27.01.2014, 14:54 Uhr

IT-Konsolidierung im Kanton Bern

Die Berner Gemeinde Frauenbrunnen entstand Anfang Jahr aus acht kleineren Gemeinden. Bevor die Fusion vollzogen werden konnte, musste auch die IT vereinheitlicht werden.
8 Berner Gemeinden haben sich zur Gemeinde Frauenbrunnen zusammengeschlossen. Dies verlangte nach einer IT-Konsolidierung
Acht Berner Gemeinden haben sich Anfang 2014 im Projekt «G8» zu einer Gemeinde zusammengeschlossen. Da vor der Fusion alle Gemeinden über ein autonomes IT-System verfügten, wurde die Talus Informatik AG beauftragt, eine IT-Gesamtlösung auszuarbeiten. Wie das Unternehmen mitteilt, brachte dies einige Probleme mit sich. So seien vor der Fusion in den acht Gemeinden insgesamt drei unterschiedliche Informatiksysteme benutzt worden, die auf lokaler Hardware liefen. Zudem habe Talus nur vier Monate Zeit gehabt, die technische Fusionierung durchzuführen. 

Suisse-ID und Geres

Die neue Gemeindedatenbank wird nun über Geres (Gemeinderegistersystem) elektronisch generiert und auch das Informatiksystem wurde den Angaben gemäss mit der Gemeindelösung Nest/Abacus sowie CMIAXIOMA (elektronische Geschäftsverwaltung) vereinheitlicht. Die Gemeindeverwaltung verteilt sich nach der Fusion auf die Standorte Büren zum Hof, Fraubrunnen und Grafenried. Neu greifen die Gemeindemitarbeitenden über eine gesicherte Internetverbindung mit einer dreifachen Authentifizierung (Suisse-ID) auf das im Seeland gelegene Rechenzentrum RIO zu, welches die Gemeindedaten hostet. Die Cloud beinhaltet auch die Fachanwendungen Gemeindelösung, Finanz- und Rechnungswesenlösung sowie eine Geschäftsverwaltungs- und Bauadministrationslösung. Die noch erforderliche lokale IT wird komplett durch die Talus Informatik geliefert und betreut, heisst es in einer Medienmitteilung. Im Projekt «G8» haben sich die Gemeinden Büren zum Hof, Etzelkofen, Fraubrunnen, Grafenried, Limpach, Mülchi, Schalunen und Zauggenried zur neuen Gemeinde Fraubrunnen zusammengeschlossen. Mit der Fusion entstand auf den 1. Januar 2014 eine neue Gemeinde mit rund 4‘800 Einwohnern und einer Fläche von 32 km².

Gemeinsame Informatikplattform im Kanton Glarus

Schweizweit ist die Verschuldung der Gemeinden in den letzten Jahren erheblich angestiegen. Mit Fusionen sollen diesen Entwicklungen Rechnung getragen werden. Der Kanton Glarus legte beispielsweise vor zwei Jahren 27 Gemeinden zu nur noch 3 zusammen. Dort funktionierte die IT-Konsolidierung etwas anders, weil der Kanton, die meisten Gemeinden und technische Betriebe einige Jahre zuvor auf der gemeinsamen Informatikplattform glarus hoch3 zusammengeführt wurden. Ziel davon waren Kostenersparnisse durch eine Prozessvereinheitlichung, wie Urs Kundert, Leiter Fachstelle Gemeindefragen des Kantons Glarus, sagt. Zu Beginn nutzen die meisten Gemeinden entweder Ruf oder Abacus, Abacus setzte sich schlussendlich als Gesamtlösung durch. Weil den kleinen Gemeinden - Bürger- und Schulgemeinden - mehr Zeit für die Konsolidierung eingeräumt werden sollte, wurden nach dem Zusammenschluss 2011 die verschiedenen Systeme während eines Jahres parallel betrieben. Eine gemeinsame elektronische Geschäftsverwaltung gibt es noch nicht, sie befindet sich im Aufbau.



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