17.08.2016, 07:29 Uhr

IT-Betrugsfall in Luzern vor Gericht

Heute beginnt der Prozess in einem Millionen-Betrugsfall im IT-Handel vor dem Luzerner Kriminalgericht.
Vor dem Kriminalgericht Luzern wird heute ein mutmasslicher Betrugsfall in der Höhe von über 20 Millionen Franken verhandelt. Der Hauptangeklagte soll sechs Jahre ins Gefängnis, weil er als Kadermann eines IT-Händlers 18 Millionen Franken aufs eigene Konto geleitet habe.
Der Beschuldigte soll laut Staatsanwaltschaft 2003 und 2004, als er für den IT-Distributor Actebis tätig war, missbräuchlich den Graumarkt beliefert und dazu die Buchhaltung manipuliert haben. Einen Teil der Verkaufserlöse steckte er in die eigene Tasche.
Der Beschuldigte soll einen Teil des Geldes den SCL Tigers überwiesen haben, bei denen er damals im Verwaltungsrat sass und für die er hätte Sponsorengelder beschaffen sollen. Seine mutmasslichen Machenschaften beim Club sind aber nicht Gegenstand dieses Prozesses.
Zudem soll der Beschuldigte, um Rabatte einkassieren zu können, Aufträge erfunden haben. Die Höhe der missbräuchlichen Rabattrückerstattungen beziffert die Staatsanwaltschaft auf über vier Millionen Franken.
Gemäss Staatsanwaltschaft hatte der Beschuldigte mehrere Komplizen, die sich mit ihm vor Gericht verantworten müssen. Für einen ehemaligen Buchhalter beim IT-Händler fordert der Staatsanwalt eine Freiheitsstrafe von drei Jahren, eines davon unbedingt. Für zwei weitere Männer, die bei einem Computerhersteller und einer Grossbank tätig waren, werden bedingte Freiheitsstrafen gefordert.
Der Prozess dürfte bis Freitag dauern.



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