IBM 02.02.2011, 00:04 Uhr

Social Media ist Herausforderung wie das Web

Social Software schreibt sich IBM gross auf die Fahne. Das kommt nicht von ungefähr, sieht der Konzern darin doch die nächste grosse Umwälzung für die Wirtschaft.
Mike Rhodin von IBM sieht in Social Media ein grosses Wachstumsfeld
Vor 15 Jahren konnten sich nur die wenigsten Geschäftsleute vorstellen, dass Verbraucher im Web einkaufen, Bankdaten bei Online-Händlern hinterlegen und Unternehmen mit dem reinen Internethandel Geld verdienen. Eine ähnliche Umwälzung wie die des vergangenen Jahrzehnts erwartet Mike Rhodin auch durch Social Media. Der Senior Vice President von IBMs Software Solutions Group sagte der Computerworld an der Konferenz «Lotusphere» in Orlando: «Bei Unternehmen herrscht zurzeit grosse Unsicherheit über ihr Engagement in Social Media. Das war nicht anders, als das Internet aufkam.» Damals wie heute standen Unternehmen vor den Fragen, wie mit der Onlinenutzung der Mitarbeiter am Arbeitsplatz umgehen und wie das Web für den Geschäftserfolg zu nutzen. Mithilfe von «Best Practices» und Richtlinien ist den Angestellten der geregelte Zugang zu Facebook, LinkedIn & Co. ermöglicht. Der Profit fürs Geschäft ist schwieriger realisiert, sagt Rhodin. Jedoch offeriert Social Software – die mit den gleichen Paradigmen arbeitet wie etwa LinkedIn – naheliegen Anwendungsmöglichkeiten. Zum Beispiel kann Zusammenarbeit über Grenzen hinweg problemlos realisiert werden, der Zugriff auf Expertise ist dank firmenweit abrufbarer Qualifikationsprofile ohne aufwändige Suche oder lange Wartezeiten möglich und Kundenmeinungen liefert Twitter im Sekundentakt. «Social Software ist insbesondere auch für die multinationalen Unternehmen in der Schweiz attraktiv, die via Internet Zugriff auf entfernte Ressourcen haben», meint der Senior Executive. Bevor Rhodin seinen heutigen Posten in Boston übernahm, leitete er von Zürich aus IBMs Geschäfte in Nord- und Osteuropa. Rhodin warnt Unternehmen aber vor dem zu euphorischem Aufspringen auf den Social-Media-Zug. Vielmehr sollten Entscheider beim Abwägen für oder wider dem Einsatz von kollaborativen (sozialen) Tools die Brille des CFO aufsetzen: Bringt das Einführen einer Social Software den gewünschten Mehrwert für das Business? Rechnet sich die Lösung immer noch, wenn Investitionen für zum Beispiel Compliance und Sicherheit addiert werden? Eine realistische Kosten-Nutzen-Abwägung sollte obligatorisch für Social-Software-Projekte sein. «Angesichts der grossen Funktionsvielfalt, die Social Software heute für Unternehmen bietet, werden aber viele Rechnungen aufgehen», ist sich der IBM-Manager sicher.



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