20.12.2013, 09:07 Uhr

Hansueli Loosli fordert eine Cyberstrategie

Swisscom-VR-Präsident Hansueli Loosli will eine Cyberstrategie für die Schweiz. In einem Interview spricht er zudem über den aufgekommenen Vorwurf, er sei für den Selbstmord von Carsten Schloter mitverantwortlich.
Hansueli Loosli hat das Gefühl, dass die Regulatoren nicht optimal arbeiten
Die Schweiz braucht eine Cyberstrategie. Wirtschaft, Wissenschaft und Bund sollten diese gemeinsam formulieren, findet Swisscom-Präsident Hansueli Loosli. «Die Niederländer machten das so und liegen in punkto Sicherheit vor uns», sagt er im Interview mit der «Weltwoche» (Ausgabe 19.12.).

Zudem würden sich die Kabelnetzbetreiber selber regulieren, ohne den Staat zu beanspruchen. Das Risiko der Swisscom sei, dass sie von den Regulatoren bestraft werde, je erfolgreicher sie arbeite. «Klüger wäre aber, für die Schweiz eine Cyberstrategie zu formulieren», so Loosli.

Nachwuchsförderung priorisieren

«Wirtschaft, Wissenschaft, Bund sollten sich zusammensetzen, um die Rahmenbedingungen festzulegen und so die Weichen für eine erfolgreiche Wirtschaft und Gesellschaft zu stellen», sagt er.

Für das kommende Jahr sei ihm die Nachwuchsförderung wichtig. «Wir haben fantastische junge Leute, die müssen wir nach vorne bringen. Pflegen müssen wir unser duales Bildungssystem", so Loosli. Weiter beschäftigen ihn der Schuldenaufbau beim Staat und die weltweit lockere Geldpolitik.

Verletzende Vorwürfe

Angesprochen auf die Beschuldigungen und Vorwürfe an ihn nach dem Suizid des Konzernchefs Carsten Schloter sagte er: «Was mir unterstellt wurde, tut weh. Es ist sehr verletzend. Aber ich habe einen Auftrag, zusammen mit dem Management trage ich die Verantwortung dafür, dass das Unternehmen nicht auseinanderbricht und weiterhin erfolgreich am Markt agiert.»

Aus der Trauer heraus sei bei vielen in der Swisscom eine Trotzreaktion entstanden: «Jetzt erst recht. Unsere Firma ist nie nur auf eine Person ausgerichtet», sagt Loosli.



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