03.03.2015, 10:50 Uhr

Googles Pläne für 2015

Google hat am Mobile World Congress gezeigt, welche Pläne man in den kommenden Monaten in die Tat umsetzt. Dazu gehören ein eigenes Mobilfunknetz und ein Konkurrenzprodukt zu Apple Pay und Samsung Pay.
Google baut ein Mobilfunknetz. Dies sagte Sundar Pichai, Senior Vice President des Unternehmens, am Mobile World Congress in Barcelona. Dabei werde man aber nicht das gesamte Netz alleine aufbauen, sondern als Mobile Virtual Network Operator (MVNO) auftreten, der teils eigene, teils Netzbestandteile eines anderen Providers nutze. Bereits in einigen Monaten soll es soweit sein.
Sundar Pichai betonte, damit nicht in Konkurrenz zu bestehenden Mobilfunkanbietern zu treten. Man wolle das eigene Netz nur in einem «sehr kleinen Rahmen» aufbauen, um den Anbietern zu zeigen, was sie machen könnten, um ihre Netze zu verbessern. Wie man es bereits mit der Nexus-Reihe gemacht habe, sagte Pichai. Auch diese würde nicht in Konkurrenz zu anderen Smartphone-Herstellern stehen, sondern lediglich dazu benutzt, die jeweils besten technischen Geräte zu bauen und Anregungen für andere Anbieter zu liefern. Trotz der Beschwichtigung wird Google damit – wenn auch vorerst in einem kleinen Teil der Welt - im Mobilfunkbereich Hardware-, Software- und Infrastrukturanbieter. Derart viel Einfluss einer Firma dürfte vor allem Datenschützer kaum gefallen. Doch auch wenn dies die wichtigste Ankündigung Pichais war, war es nicht die einzige.

Bezahldienst und Internet everywhere

Google arbeite an einem Angebot namens Android Pay, sagte Pichai. Dies solle eine Plattform werden, auf der jeder einen Bezahldienst aufbauen könne. Damit bekämen die Hersteller von Android-Geräten den Zugang zu einem vergleichbaren Angebot wie der Bezahldienst Apple Pay im neuen iPhone 6. Und Google würde seinem wichtigsten Smartphone-Bauer Samsung wohl Konkurrenz machen, die ebenfalls am MWC diese Woche Samsung Pay vorstellten.  Die Ankündigungen Pichais waren damit noch nicht zu Ende. Er erklärte etwa, dass die unter dem Projektnamen Loon gestartete Initiative zur Versorgung abgelegener Orte mit Internet einen Schritt weiter vorangekommen sei. Die Hightech-Ballons könnten mittlerweile sechs Monate in der Luft bleiben. Die Arbeit mit dem vor rund einem Jahr gekauften Drohnenhersteller Titan soll zudem Fortschritte machen. Auch hier geht es darum, abgelegene Regionen mit Internet zu versorgen. Allerdings nicht mit Ballons, sondern mithilfe solarbetriebener Drohnen. Den Jungfernflug eines solchen Fliegers soll die Öffentlichkeit in einigen Monaten zu sehen bekommen.



Das könnte Sie auch interessieren