13.08.2012, 10:11 Uhr

Google straft Filesharer ab

Websites, die bereits in der Vergangenheit durch Copyright-Verletzungen aufgefallen sind, werden durch einen neuen Algorithmus der Suchmaschine von Google ab sofort abgestraft und in den Ergebnissen auf die hinteren Plätze verwiesen.
Ab heute soll die Google-Suche mit einem veränderteten Algorithmus arbeiten. Die Umstellung zielt vor allem auf Websites ab, die in der Vergangenheit gegen Urheberrechte verstossen haben. Laut Google werde die Suchmaschine derartige Internet-Präsenzen intensiver beleuchten und dabei die Verstösse gegen bestehende Urheberrechte mit einbeziehen. Umso mehr Beschwerden gegen eine Seite vorliegen, desto weiter werde diese in den Suchergebnissen zurückgestuft, heisst es im offiziellen Unternehmens-Blog. Die Änderung im Ranking-System solle Nutzern die Suche nach legalen und hochwertigen Inhalten erleichtern, erklärt Amit Singhal, Senior Vice-President of Engineering bei Google. Mit der Einführung des neuen Google-Algorithmus kann sich die Musik- und Entertainment-Lobby einen Sieg auf die Fahnen schreiben. Medien-Konzerne hatten bereits seit Jahren eine Herabstufung von Websites gefordert, die immer wieder durch Copyright-Verletzung aufgefallen waren. Vor allem das Torrent-Portal The Pirate Bay war dabei ins Visier der Lobbyisten geraten. Die Motion Picture Association of America (MPAA) zeigt sich mit der Änderung zufrieden und will laut MPPA-Chef Michael O'Leary beobachten, ob der neue Algorithmus Verbraucher tatsächlich von Piraten-Websites wird fernhalten können. Branchen-Experten zufolge verfolgt Google mit dem neuen Suchalgorithmus zudem eigene Ziele. In der Vergangenheit war es dem Suchmaschinen-Riesen schwer gefallen, Kooperationsvereinbarungen mit Medienkonzernen zu treffen, da dem Unternehmen immer wieder zu viel Zurückhaltung bei der Abstrafung von Raubkopierer-Portalen in seiner Suchmaschine vorgeworfen wurde. Mit dem neuen Update dürfte Inhalte-Vereinbarungen also folglich nichts mehr im Wege stehen, wodurch Google mit seiner Android-Plattform zu einem noch schärferen Konkurrenten zu Apples iTunes heranwachsen könnte.

Auch YouTube-Videos betroffen

Wie Google zwischenzeitlich bekannt gegeben hat, werde man die abstrafenden Suchalgorithmen auch auf Material anwenden, das auf dem hauseigenen Dienst YouTube präsentiert wird. Zudem wolle man in YouTube selbst einen speziellen Kanal eröffnen, über den Urheber gepostete Inhalte, die Copyrights verletzen, beanstanden können.



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