Gartner 28.11.2011, 09:48 Uhr

CIOs müssen Business-Nutzen beweisen

Die simple Rechtfertigung über den IT-Betrieb genügen für CIOs künftig nicht mehr. Gartner schreibt ihnen ein neues Pflichtenheft.
Partha Iyengar von Gartner sieht vier Herausforderungen auf CIOs zukommen
Geht es nach den Analysten von Gartner, sind die Zeiten vorbei, in denen die IT-Abteilung im stillen Kämmerlein für den reibungslosen Betrieb von Computersystemen sorgen konnte. Angesichts globaler und lokaler wirtschaftlicher Turbulenzen kommen auch CIOs in unruhige Fahrwasser. Um die interne Positionierung der IT-Abteilung zu stabilisieren, hat Gartner vier Strategien identifiziert:

Daten treiben das Geschäft

Informationen sind das Öl des 21-sten Jahrhunderts. Aus den riesigen Datenmassen, die Unternehmen schon besitzen und täglich neu generieren, muss die IT relevante Informationen extrahieren. Mithilfe von heute vorhandenen Systemen soll eine Architektur entworfen werden, die Signale in den Datenströmen identifiziert, mögliche Auswirkungen auf das Business modelliert und die Geschäftsprozesse entsprechend adaptiert.

IT muss sich messen lassen

In fünf Jahren muss sich jeder zweite Franken in eine direkte Beziehung zu grösserem Geschäftserfolg des Unternehmens setzen lassen. Heute können CIOs noch in zu vielen Fällen den Mehrwert von IT für das Business nicht quantifizieren. Diese Rechnung werden die Informatikverantwortlichen zukünftig vermehrt aufmachen müssen – sowohl für den Betrieb als auch für Projekte. Nächste Seite: Gewinnbeteiligung für den CIO

IT muss Gewinn abwerfen

Investitionen in IT müssen bis 2020 nicht mehr nur auf der Kostenseite auftauchen, sondern Gewinne erzielen. Bislang werden Informatikausgaben als Soll verbucht, auch wenn sie die Geschäftsziele förderten. Wenn Unternehmen künftig organisch wachsen, muss die IT selbst auch mitwachsen. Dafür ist es erforderlich, dass die IT-Mitarbeiter selbständig ermitteln, wie die Informationstechnologie das Business beim Entwickeln neuer Produkte unterstützen kann.

Erfolgsabhängiges Gehalt

Was heute in Schweizer Banken schon Gang und Gäbe ist, wird in Zukunft auch in anderen Anwenderunternehmen zum Standard: die leitungsabhängige Bezahlung von CIOs. Trägt der IT-Leiter mit seinem Team zum Geschäftserfolg bei, wird das auch finanziell honoriert. Produziert die IT hingegen nur Kosten, darf der Verantwortliche auch mit keinem Bonus rechnen. Jeder CIO, der seine Abteilung schlank aufstellt und mithilfe der Technologie einen Mehrwert für das Business generiert, wird am Jahresende eine Gratifikation empfangen können. Laut Gartner-Vizepräsident Partha Iyengar stehen angesichts der vier strategischen Trends grundlegende Änderungen für traditionell geführte IT-Abteilungen an. «Wenn sich ein CIO finanziell rechtfertigen muss, darf er keine effizienzsteigernde Massnahme auslassen. Denn er wird persönlich an der Optimierung gemessen», sagt Iyengar. Die Initiative liege beim IT-Leiter – auch wenn das Business mit einem neuen Projekt auf ihn zukomme. Dann sei es an dem CIO, nach dem messbaren Mehrwert für das Geschäft zu fragen.



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