28.04.2016, 07:27 Uhr

Facebooks Einnahmen sprudeln

Das soziale Netzwerk Facebook macht immer mehr Umsatz und verdient sich dabei eine goldene Nase.
Das Facebook-Geschäft ist im vergangenen Quartal dank Werbung auf Smartphones kräftig gewachsen. Der Umsatz sprang im Jahresvergleich um rund 52 Prozent auf 5,38 Milliarden Dollar hoch, der Gewinn wurde mit 1,5 Milliarden Dollar verdreifacht. Das weltgrösste Online-Netzwerk kam Ende März auf 1,65 Milliarden aktive Nutzer im Monat. Das war ein Zuwachs von 60 Millionen binnen drei Monaten - und mehr als Analysten erwartet hatten. Die Aktie sprang am Mittwoch nachbörslich zeitweise um rund neun Prozent hoch.
Täglich schauen jetzt 1,09 Milliarden Nutzer bei Facebook vorbei, davon 989 Millionen auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets. Zum Ende des Quartals seien es auch bei Mobil-Geräten mehr als eine Milliarde Nutzer pro Tag gewesen, sagte Gründer und Chef Mark Zuckerberg in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Aktive Nutzer hielten sich im Schnitt mehr als 50 Minuten pro Tag bei Facebook, der Foto-Plattform Instagram und Facebooks Kurzmitteilungsdienst Messenger auf. Die WhatsApp-Nutzung sei in dieser Zahl nicht inbegriffen. Werbung macht mit 97 Prozent fast das gesamte Geschäft von Facebook aus. Die restlichen 181 Millionen Dollar kamen aus Bezahldiensten und anderen Gebühren. Der Anteil der Werbung auf mobilen Geräten an den Anzeigenerlösen von Facebook wuchs im Jahresvergleich von 73 auf 82 Prozent.

Zuckerberg sichert sich Einfluss

Zugleich trifft Gründer und Chef Mark Zuckerberg Vorkehrungen dafür, dass er wie versprochen seine Aktien schrittweise spenden kann, ohne die Kontrolle über das Unternehmen zu verlieren. Zur Zahlenvorlage kündigte Facebook die Einführung einer weiteren Klasse von Aktien an, die keine Stimmrechte hat. Die neuen Anteilsscheine sollen an die Aktionäre als Dividende ausgeschüttet werden. Mit dem Schritt soll Zuckerberg auch mit einer geringeren Beteiligung weiter das Sagen bei Facebook haben. Er kontrolliert das Unternehmen dank Sonder-Aktien mit mehr Stimmrechten. Mit einer starken Rolle als Gründer könne er bei Facebook langfristige Entscheidungen treffen, etwa kostspielige Investitionen in die Zukunft wie den Kauf von Instagram, erklärte Zuckerberg in einem Blogeintrag. Die Foto-App hatte seinerzeit rund eine Milliarde Dollar gekostet. Über die neue Aktienstruktur sollen die Aktionäre bei der Hauptversammlung am 20. Juni entscheiden.

Globale Herausforderungen bewältigen

Zuckerberg betonte, er wolle aber auch wie angekündigt an der Lösung globaler Herausforderungen mitarbeiten: «Helfen, alle Krankheiten bis Ende dieses Jahrhunderts zu heilen, unser Bildungssystem verbessern, damit es für jeden Lernenden personalisiert ist, und unsere Umwelt vor dem Klimawandel zu schützen». Zuckerberg und seine Frau Priscilla Chan wollen im Laufe ihres Lebens 99 Prozent ihrer Facebook-Anteile spenden. Das Vermögen des Gründers, das vor allem aus Facebook-Aktien besteht, wurde zuletzt auf 47 Milliarden Dollar geschätzt. In den nächsten drei Jahren will Zuckerberg zunächst höchstens Aktien für eine Milliarde Dollar jährlich verkaufen.



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