Facebook 29.10.2014, 10:20 Uhr

Gewinn verdoppelt, Börse motzt trotzdem

Facebook will in grossem Stil Geld in die Hand nehmen, um im nächsten Jahr das Wachstum anzukurbeln. Dabei lief es beim grössten sozialen Netzwerk zuletzt besser als erwartet - die Werbeeinnahmen sprudeln, vor allem im umkämpften Mobilgeschäft.
Im dritten Quartal lag der Nettogewinn bei 806 Millionen Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag (Ortszeit) mitteilte. Das entspricht fast einer Verdopplung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. An der Börse kam der Quartalsbericht trotzdem nicht gut an. Nachdem Finanzchef David Wehner in einer Telefonkonferenz mit Analysten angekündigt hatte, dass die Kosten und Ausgaben im kommenden Jahr um 55 bis 75 Prozent steigen könnten, fiel die Facebook-Aktie nachbörslich um zehn Prozent. Allerdings hatte der Kurs im bisherigen Jahresverlauf um fast 50 Prozent zugelegt und war allein in der vergangenen Woche um sechs Prozent gestiegen.

Facebook will im nächsten Jahr kräftig in bislang unprofitable Töchter wie den 3D-Brillenspezialisten Oculus VR oder Whatsapp investieren. Die Messenger-App war im Februar für 22 Milliarden Dollar geschluckt worden, macht aber bislang nur Verlust. Facebook ist an etwa 40 Unternehmen beteiligt, zu den bekanntesten zählt auch der Fotodienst Instagram.

Der Ausblick auf das Schlussquartal sorgte bei Aktionären ebenfalls für Unmut. Die Steuerquote werde anziehen und das Umsatzwachstum sich auf 40 bis 47 Prozent im Jahresvergleich abschwächen, so Finanzchef Wehner. Das ist deutlich weniger als zuletzt: Von Juli bis September konnte Facebook den Umsatz zum Vorjahr um 59 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar ausbauen und die Prognosen der Analysten damit übertreffen.

Auch sonst gab es am Quartalsbericht eigentlich nicht viel auszusetzen: Die Werbeeinnahmen stiegen um 64 Prozent auf 2,96 Milliarden Dollar, bei mobilen Apps betrug das Plus sogar 66 Prozent. Dieses Geschäftsfeld steht besonders im Fokus. Internetgiganten wie Facebook, Google oder Yahoo verdienen in erster Linie durch Werbung und die muss den Nutzern zunehmend vom klassischen PC auf Smartphones und Tablets folgen. Facebook gelang es zuletzt gut, von diesem Trend zu profitieren.



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