Exklusiv-Interview 18.01.2012, 10:09 Uhr

«Die Schweiz ist für uns ein idealer Markt»

Luca Zappia heisst der neue Country Manager von British Telecom für die Schweiz. Computerworld hat sich mit dem Nachfolger von Susanne Ruoff und dessen EMEA-Chef Olivier Campenon exklusiv über BT und dessen besondere Rolle im Schweizer Markt unterhalten.
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Luca Zappia übernimmt ab dem 1. Februar das Szepter bei BT Schweiz
Zappia tritt bei British Telecom die Nachfolge von Susanne Ruoff an, die in der Position als CEO den britischen Netzwerk- und IT-Dienstleister Ende Februar verlässt und per Anfang September 2012 Konzernchefin der Schweizerischen Post wird. Computerworld hat sich mit dem neuen BT-Schweiz-Chef Zappia und dessen EMEA-Leiter Olivier Campenon exklusiv über BT und dessen besondere Rolle im Schweizer Markt gesprochen.
Computerworld: Herzlichen Glückwunsch, Herr Zappia. Wie fühlt man sich als neuer Country Manager von BT in der Schweiz (offizieller Amtsantritt am 1.02. 2012, Anmerkung der Redaktion)?
Luca Zappia: Gut, Danke. Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe.
Können Sie unseren Lesern mitteilen, warum Sie denken, dass Sie genau der richtige Mann für diesen Job sind?
L. Z.: Sehen Sie, ich kenne nicht nur die Schweiz sondern auch den Schweizer Markt sehr gut. Ich bin Schweizer, habe hier studiert und meine Berufserfahrung gesammelt. Ich bin mittlerweile seit 2005 in verschiedenen internationalen Führungspositionen bei BT tätig und verfüge über 15 Jahre Erfahrung im Telekommunikations- und ICT-Geschäft.
OK. Und, was reizt Sie nun an dieser neuen Position. Zuvor waren Sie immerhin in der Position des CEO für Middle East and Africa zuständig.
L. Z.: Die Schweiz ist für mich in dieser Position eine besondere Herausforderung. Ich trage für die Schweizer Kunden die globale Verantwortung, was die Aufgabe sehr komplex aber auch sehr spannend macht. Hier kann BT seine hohe Schlagkraft und sein umfassendes Portfolio optimal einsetzen. Unser Kundenportfolio deckt die Bedürfnisse global tätiger Schweizer Unternehmen ideal ab. Auf der nächsten Seite gehts weiter
Wer sind Ihre Kunden?
Olivier Campenon (schaltet sich in die Unterhaltung ein): Dank unseres Know-How sind wir extrem branchenorientiert im Markt aufgestellt. Wir stellen unsere globalen ICT-Networking Services grossen Unternehmen mit verschiedenster Infrastruktur zur Verfügung. So betreuen wir hier in der Schweiz viele  multinationale Kunden wie Nestle, Novartis, UBS, Kuoni,   Swatch oder Triumpf sehr erfolgreich über viele Jahre hinweg. Dies zeigt sich auch in langfristigen Verträgen.
Liegt aber genau da nicht auch die Gefahr, dass man bei all den grossen Firmen die kleinen Wünsche, die selbst diese Unternehmen haben, vernachlässigt?
O. C.: Da halten wir uns strikt an das Motto unseres BT Group CEO Ian Livingston. Sind Sie eine kleine Firma, müssen Sie wie eine Grosse agieren, um zu wachsen. Sind Sie hingegen bereits ein Grosser wie BT dürfen Sie unter keinen Umständen die speziellen Wünsche Ihrer Kunden aus den Augen verlieren. Ich denke genau das sind die Stärken von BT.
Wie?
L. Z.: Ist einer unserer Kunden unzufrieden, wird innert kürzester Zeit ein Plan erarbeitet, wie wir dieses Manko beseitigen können. Als Unternehmen ist BT hier sehr transparent aufgestellt. Wir suchen ohne Tabus mit dem Kunden zusammen immer nach optimalen Lösungen. Dabei stehe ich für offene Kommunikation mit dem Kunden. Wenn etwas nicht funktionieren sollte, wird das offen und lösungsorientiert angesprochen.
Das kann die Konkurrenz, wie zum Beispiel Orange Business Services, doch sicherlich auch.
O. C.: Vielleicht, das müssen Sie die fragen. Wir begrüssen natürlich Konkurrenz. Uns zeichnet aber auch aus, dass wir für jeden Kunden individuell geschulte Mitarbeiter einsetzen. Das heisst z.B.: Bei einem Pharmaunternehmen entwickeln wir optimale, aber ganz andere Lösungen wie etwa für das Bankengeschäft. Jeder einzelne unserer Mitarbeiter berät seine Kunden ganz individuell auf seine Wünsche hin. Auf der nächsten Seite gehts weiter

Wünsche sind das eine, Umsetzungen das andere. Oft ist es doch so, dass sich Kunden immer dann recht unzufrieden zeigen, wenn etwas nicht nach Plan läuft. Andererseits wird oft nur wenig gelobt, obwohl die erbrachte Dienstleistung erfüllt wird. Wie gehen Sie damit um?
L. Z.: Natürlich stehen wir immer auch unter Beobachtung unserer Kunden, das ist doch nichts anderes wie in jedem anderen Unternehmen. Wichtig ist für uns dabei immer der Aufbau des ehrlichen Vertrauensverhältnisses.
Viele Firmen haben mittlerweile die erste Stufe der Cloud-Implementierung abgeschlossen. Ihre Private-Cloud ist im Begriff zu stehen. Wie vermitteln Sie ihren Kunden den nächsten Schritt, wie etwa den der Public-Cloud?
L. Z.: Das lässt sich nicht so einfach pauschalisieren. Es gibt keine Lösung, die sich auf jeden Kunden in gleicher Weise anwenden lässt. Sicherlich steht die Public Cloud für viele Unternehmen auf einer hohen Prioritätsliste. Unsere Kunden haben aber verschiedenste Bedürfnisse und verfolgen auch andere Ziele: Kundenkontakte, Archivierungen von Dokumenten usw.. Unsere Stärke ist es immer eine individuelle Lösung zu liefern.
Spüren Sie in Europa eine Zurückhaltung bezgl. der Investitionsbereitschaft ihrer Kunden aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Weiterentwicklung?
O. C.: Bisher kaum. Im Gegenteil. Kunden, die wir langfristig begleiten, haben ein sehr hohes Vertrauensverhältnis zu uns aufgebaut. Sie vertrauen auf das, was wir tun. Natürlich müssen wir aber unsere Kostenvorgaben einhalten. Weltweit sind wir mit unseren Standorten in über 170 Länder zudem sehr flexibel aufgestellt. Wir haben Investitionsschwerpunkte beispielsweise in Asien und Lateinamerika, um auch dort unseren Schweizer Kunden das Wachstum zu ermöglichen.



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