Exklusiv 01.09.2011, 16:42 Uhr

Comparex verliert Implenia

Wie Computerworld.ch erfahren hat, setzt der Schweizer Baugigant Implenia beim Outsourcing seiner Rechenzentren nicht mehr auf Comparex. Der Verlust dieses Auftrags ist aber nicht die einzige Baustelle für die helvetische PC-Ware-Tochter.
Comparex kümmert sich künftig nicht mehr um das RZ-Outsourcing beim Schweizer Bauriesen Implenia
Bereits im vergangenen Frühjahr hat Computerworld.ch berichtet, dass Implenia den Auftrag für sein RZ-Outsourcing neu ausschreibt. Bis anhin hat sich der IT-Dienstleister Comparex darum gekümmert. Nun ist klar, dass die Schweizer PC-Ware-Tochter, die nach dem Massenxodus im April 2010 in Schieflage geraten ist, seinen ehemaligen Vorzeigekunden Implenia tatsächlich verloren hat. Künftig kümmert sich der St. Galler IT-Dienstleister Abraxas Informatik um die zwei Rechenzentren von Implenia, in denen rund 80 Systeme im Einsatz sind. Unter der Berücksichtigung einer sechs monatigen Kündigungsfrist übernehmen die St. Galler ab Februar 2012 den RZ-Betrieb beim Schweizer Bauriesen, wie Robert Mastelic, Projektleiter bei Implenia, gegenüber Computerworld bestätigt. Der Vertrag hat eine Laufzeit von vier Jahren - mit Option auf eine mögliche Verlängerung. Was die Gründe für die Vertragsauflösung mit Comparex betrifft, spricht Mastelic von Qualitätseinbussen. «Wir waren in den letzten Jahren mit dem Service nicht mehr zufrieden», sagt der Projektleiter und fügt an, dass Ansprechpersonen häufig gewechselt haben. Kein Wunder, kam es bei Comparex doch erst Ende Dezember 2010 zu Massenentlassungen. Bis zu 45 der noch verbliebenen 81 Mitarbeitenden erhielten damals den blauen Brief. Nächste Seite: noch eine Baustelle

Noch eine Baustelle

Im Geschäft mit Kassen-Software läuft es für das Unternehmen hierzulande derzeit scheinbar ebenfalls nicht gerade ausgezeichnet: Kioskbetreiber Valora sieht sich offenbar bereits nach einer neuen Lösung um. «Wir sind derzeit daran, eine Nachfolgelösung zur aktuellen Kassen-Software zu evaluieren», so Stefania Misteli, Senior Vice President Corporate Communications bei Valora Management AG, gegenüber Computerworld. Momentan sei noch nicht entschieden, von welchem Anbieter die neue Lösung stammen werde.     Das heisst zwar nicht, dass Comparex  bei Valora aus dem Rennen ist. Klar ist allerdings, dass sich Philippe Borloz, der im April 2011 die Gesamtverantwortung fr beide helvetischen PC-Ware-Tchter übernommen hat, derzeit um mehrere Baustellen kümmern muss. Man wird sehen, wie es mit Comparex hierzulande weitergeht.    Im vergangenen Jahr ist der Umsatz des IT-Dienstleisters in der Schweiz jedenfalls zurückgegangen - und zwar um 4,1 Prozent auf 82,5 Millionen Franken, wie unsere aktuelle Top-500-Erhebung ergeben hat. Der Verlust von Implenia dürfte es nicht gerade einfacher machen, die Erlöse wieder nach oben zu entwickeln. Und sollte auch noch Valora als Kunde abspringen, könnte es für Comparex in der Schweiz eng werden.
Harald Schodl



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