03.10.2016, 23:59 Uhr

Ex-Chefs von Bison und Comparex verurteilt

Die früheren Chefs der Luzerner IT-Firmen Bison Schweiz und Comparex Schweiz sind verurteilt worden. Sie hatten mit unlauteren Methoden eine Belegschaft abgeworben.
Zwei ehemalige Geschäftsführer von Luzerner IT-Unternehmen sind vom Kriminalgericht wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung zu Freiheitsstrafen von 28 Monaten verurteilt worden. Die beiden hatten demnach 2010 mit unlauteren Methoden eine ganze Belegschaft abgeworben. Die Beschuldigten müssen von der Freiheitsstrafe sechs Monate absitzen, die restlichen 22 Monate werden bedingt bei einer Probezeit von zwei Jahren gewährt. Das am Montag publizierte Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Mit den Schuldsprüchen blieb das Gericht ein paar Monate unter den Anträgen der Staatsanwaltschaft. Den ehemaligen Geschäftsführern der Bison Schweiz AG und der einstigen Comparex Schweiz AG war von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen worden, im Jahr 2010 einen Grossteil der rund 200 Comparex-Mitarbeitern zu einem Wechsel zu Bison berredet zu haben. Die Comparex-Mitarbeiter wurden mit schriftlichen Job-Garantien von Bison und mit vorgefertigten Kündigungsschreiben bedient. Angestellt wurden sie von der neu gegründeten Bison IT Services AG. Comparex Schweiz gehörte mehrheitlich dem deutschen Mutterkonzern, Bison hielt daran eine Minderheitsbeteiligung und war ein Kunde von Comparex. Die Staatsanwaltschaft warf den Beschuldigten vor, bewusst auf die Massenkündigung hingearbeitet zu haben. Sie hätten damit eine gesundes Unternehmen zerstört. 2012 wurde Comparex Schweiz geschlossen. Die Muttergesellschaft machte zunächst einen Millionenschaden geltend, einigte sich aber schliesslich mit Bison und zog ihre Klagen zurück.



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