09.10.2013, 11:12 Uhr

Erwachsene können nicht mit PCs umgehen

Erstmals wurden Erwachsene in den Pisa-Test geschickt. Beim Lösen von Computerproblemen schnitten die Teilnehmer schlecht ab.
Japan und Finnland schneiden beim Umgang mit PCs am Besten ab
Lesen, Rechnen und einen Computer bedienen. Das hat der erste Pisa-Test für Erwachsene geprüft. Das Ergebnis: Ein Grossteil der Erwachsenen zwischen 16 und 65 sind mit einfachsten Problemen bereits überfordert. Ganze zwei Drittel der 160'000 Teilnehmer sind nicht in der Lage, im Internet nach Informationen zu suchen. Getestet wurden aber nicht etwa Rentner, sondern Berufsleute, die mitten im Arbeitsleben stehen. Sowohl bei der Arbeit als auch im privaten Leben wird der Computer immer wichtiger. Die Aufstiegschancen jener, die nicht mit IT-Geräten umgehen können werden kleiner. Im täglichen Leben sollten Dinge wie Reisepläne studieren oder ein Ticket bestellen machbar sein. «Reisebüros werden Mangelware. Wer nicht am Computer arbeiten kann, der hat dann ein Problem», so Barbara Ischinger, Bildungsdirektorin der Organisation für ökonomische Entwicklung, gegenüber SRF. Auch Banken und Ämter setzen vermehrt auf digitale Kommunikation.

Weiterbildung und Chancengleichheit

Die Unterschiede zwischen den 24 getesteten Ländern sind gross. «In Italien und Spanien kann einer von zwanzig hiermit intelligent umgehen. In Deutschland und Österreich ist es einer von zehn. Und in Japan und Finnland einer von fünf», so Ischinger. Die Unterschiede entstehen hauptsächlich bei der Aus- und Weiterbildung. Je früher ein Land seine Einwohner in Sachen Computer schult, desto besser kommen diese mit der Technik zurecht. Laut Barbara Ischinger lässt sich nur mit grösseren Investitionen in die Bildung ein gutes Ergebnis erzielen. Die individuelle Förderung müsse ausgebaut werden. An der Basis der guten Ergebnisse von Japan und Finnland steht die Chancengleichheit. Andere Länder wie Deutschland und die USA zeigen hier Defizite und schneiden entsprechend schlechter ab. So fehlt in Deutschland beispielsweise die Förderung bildungsferner Schichten. In den USA ist es eher ein finanzielles Problem. Eine höhere Schulbildung ist fast nur für wohlhabende verfügbar. Die Schweiz hat am ersten Pisa-Test für Erwachsene nicht teilgenommen.



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