18.08.2016, 10:45 Uhr

Erste Online-Schule der Schweiz geplant

Die ETH Lausanne will Online-Kurse auf Uni-Niveau für die Massen anbieten. Dabei soll nicht Mathematik oder Physik gelehrt, sondern Berufsleute für die digitale Welt fit gemacht werden.
Marcel Salathé ist Leiter des Labors für digitale Epidemiologie an der ETH Lausanne. Mit seinem achtköpfigen Team erforscht er am Campus Biotech in Genf, «wie man neue digitale Technologien nutzen kann, um das Gesundheitswesen zu verbessern», erzählt er dem Tages-Anzeiger. Derzeit arbeitet er nebenher noch an einem weiteren Projekt: Salathé wurde von EPFL-Präsident Patrick Aebischer gebeten, die erste Schweizer Onlineschule aufzubauen. In dieser soll nicht Physik, sondern digitale Skills gelehrt werden. Mit dem Ziel, Berufsleute für die digitale Welt fit zu machen. Vorgesehen sind Kurse in den Bereichen Web-Entwicklung, mobiles Programmieren (Android, iOS) und Datenwissenschaften. Ein Lehrgang von acht Monaten soll zwischen 1000 bis 2000 Franken kosten, berichtet der «Tages-Anzeiger». Ende Oktober wird die EPFL erstmals offiziell darüber informieren, starten soll die Schule im Frühling 2017. Die Idee von Salathé ist der Aufbau verschiedener sogenannter Massive Open Online Courses (MOOCs), die auf Universitätsniveau abgehalten, oft kostenlos sind und grosse Teilnehmerzahlen aufweisen können. «Mit dieser Schule möchten wir die ganze Schweiz digital vorwärtsbringen», sagt Salathé. Ihren Ursprung haben MOOCs in regulären Hochschulveranstaltungen, die nachträglich als Online-Kurs einer grossen Anzahl von Teilnehmenden zur Verfügung gestellt wurden. Besonders in den USA, wo Salathè acht Jahre lang lebte, arbeitete und studierte, erfreuen sich MOOCs grosser Beliebtheit, sind aber auch in Europa auf dem Vormarsch. 



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