30.01.2013, 15:45 Uhr

Dell will Mehrheit behalten

Dass sich Dell von der Börse zurückziehen will, ist mehr als nur ein Gerücht. Doch Firmengründer Michael Dell will dabei ein gewichtiges Wort mitreden.
Michael Dell will sich bei einem Verkauf seiner Firma die Mehrheit sichern
Bei einer geplanten Übernahme der Firma mit Hilfe von Finanzinvestoren wolle sich der 47-Jährige die Mehrheit sichern, meldete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf informierte Personen. Mit einer Mehrheit könnte Dell das von ihm gegründete Unternehmen nach Verlassen der Börse noch radikaler umkrempeln. Der Gründer wolle seinen Anteil von 15,7 Prozent im Wert von derzeit 3,6 Milliarden Dollar sowie private Mittel von bis zu einer Milliarde Dollar in den Deal einbringen, berichtete Bloomberg. Weitere Teilnehmer der bisher noch nicht offiziell bestätigten Übernahmegespräche sind laut Medienberichten der Finanzinvestor Silver Lake Partners sowie der Softwareriese Microsoft. Das Geschäft dürfte mehr als 20 Milliarden Dollar auf die Waage bringen. Ein Grossteil davon soll wohl mit Hilfe von Krediten gestemmt werden. Zugleich prüfe der Konzern alternative Verkaufsmöglichkeiten, um möglichen Aktionärsklagen vorzubeugen, hiess es. Michael Dell hatte die Firma 1984 als Direktversender im Studentenwohnheim gegründet und 1988 an die Börse gebracht. 2007 kehrte er nach mehreren Jahren Pause an die Konzernspitze zurück, nachdem Dell die Führung im PC-Markt an Hewlett-Packard verlor. Um jetzt das Steuer herumzureissen, müsste Dell radikal umschwenken und stärker auf mobile Geräte setzen. Dabei könnte aber das bisherige Geschäft rund um PC-Hardware weiter einbrechen. Ein solch radikaler Umbau dürfte kaum durchsetzbar sein, solange Dell an der Börse notiert ist und auf die Aktionäre Rücksicht nehmen muss.



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