05.01.2015, 14:30 Uhr

CTO von Barack Obama will Disketten abschaffen

Obamas neue Technologiechefin, Megan Smith, will die USA in die digitale Zukunft führen. Muss sich aber zuvor mit Altlasten herumplagen.
Verwaltungen wird nachgesagt, langsam zu arbeiten. Manchmal ist das nur böses Gerede, manchmal trifft das aber auch zu. Wie Megan Smith, die neue Technikchefin der USA, erfahren musste. Sie, die von Präsident Barack Obama geholt wurde, weil sie bei ihren vorherigen Arbeitgebern Apple und Google für innovative Projekte zuständig war, dürfte sich gerade ins Retro-Zeitalter zurückversetzt fühlen. Ihre erste grössere Aufgabe ist es, im Weissen Haus die Disketten abzuschaffen. Nach wie vor werden diese prähistorischen Datenträger im Regierungssitz der USA rege genutzt, schreibt die New York Times.
Zuletzt arbeitete Smith bei Google, war unter anderem für Google Maps und Gogle Earth mitverantwortlich und im Forschungslabor Google X beschäftigt, wo auch selbstfahrende Autos entwickelt werden. Nun also Disketten. «Wir arbeiten daran», sagte Smith in der «Times». Ihre Aufgabe ist, die US-Administration ins Tech-Zeitalter zu führen. Dabei hat sie nebst veralteten Technologien mit den gleichen Problemen zu kämpfen, wie CTOs/CIOs von Behörden überall auf der Welt: wie verschafft man sich die nötige Reputation und Kompetenz bei verschiedenen Abteilungen, um grosse IT-Projekte durchführen zu können? Und wie überzeugt man die besten IT-Cracks, für eine Verwaltung zu arbeiten? Megan Smith soll Antworten auf diese Frage liefern und dafür sorgen, dass nicht mehr nur die US-Unternehmen als technologieführend gelten. Ausgerüstet wurde sie von der Regierung dafür mit einem BlackBerry und einem Dell-Laptop von 2013. Warum die Auflistung ihrer Arbeitswerkzeuge? Weil es zeigt, wie weit Anspruch und Realität noch auseinanderliegen. Ihr eigener Sohn soll sie schon öfters gefragt haben, was das eigentlich für Geräte seien, erzählte Smith.



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