02.07.2015, 11:27 Uhr

Bund prüft millionenschwere IT-Projekte schärfer

Die Millionen-Projekte der Bundesverwaltung im IT-Bereich werden in Zukunft verschärft geprüft. Damit will der Bundesrat die Erfolgsquote erhöhen.
Peter Fischer vom ISB hat die Aufsicht über schärfere Kontrollen bei IT-Grossprojekten
Jedes IT-Projekt der Bundesverwaltung mit einem Volumen von fünf Millionen Franken oder mehr wird zukünftig verschärft kontrolliert. Wie es in einer Weisung des Bundesrates heisst, muss vor Freigabe eines IKT-Grossprojekts von einer unabhängigen Stelle jeweils ein Assessment durchgeführt werden.
Die Aufsicht über die Assessments hat das Informatiksteuerungsorgan des Bundes ISB. Peter Fischer, Delegierter für die Informatiksteuerung des Bundes, und sein Team wählen projektexterne Experten für die Prüfung aus. Die Spezialisten sollen die Qualität der Management-Komponenten und die relevanten Kontextfaktoren des Projekts evaluieren. So sollen allenfalls frühzeitig Verbesserungsmassnahmen eingeleitet oder sogar problematische Projekte vermieden werden. Wie der Bundesrat betont, bleibe die Verantwortung für die Projektfreigabe und -abwicklung jedoch uneingeschränkt bei den Projektverantwortlichen und bei der Linienorganisation der Verwaltungseinheit.

Mehr IKT-Schlüssel

In einer zweiten Weisung hat der Bundesrat die millionenschweren IT-Projekte in den Bereichen Nationalstrassen sowie Führungssysteme und IT-Infrastrukturen der Armee als «IKT-Schlüsselprojekte» festgelegt. Diese Ausweitung kann als Reaktion auf die Kritik der Finanzdelegation der Eidgenössischen Räte gewertet werden. Das Gremium hatte kritisiert, dass Projekte mit spezieller Finanzierung – etwa die Nachfolgelösung von Mistra und der VBS-Rechenzentrumsneubau – bis anhin nicht als «IKT-Schlüsselprojekt» definiert und speziell überprüft wurden. Mit der Umsetzung der neuen Vorgaben wird sich die Erfolgsquote bei den IKT-Projekten in der zentralen Bundesverwaltung weiter erhöhen, ist sich der Bundesrat in einer Mitteilung sicher.



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