29.09.2015, 18:41 Uhr

Bund erteilt Field-Support-Auftrag des BIT an SPIE - nachdem man sie ursprünglich ausschloss

Das Bundesamt für Bauten und Logistik wollte bei einem Auftrag ausländische Anbieter ausschliessen. Und musste zurückkrebsen. Nach erneuter Ausschreibung hat die Firma den Auftrag erhalten, die zu Beginn benachteiligt worden wäre.
Was für eine Schlappe für die Bundesverwaltung: Weil der Bundesrat im letzten Jahr beschloss, kritische ICT-Infrastrukturauftrge nur noch an inlndische Firmen zu vergeben, schrieb das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) eine entsprechende Klausel in eine IT-Ausschreibung vom vergangenen Herbst. Irgendjemand klagte gegen den Ausschluss, vermutlich die mitbietende Connectis, die mittlerweile dem franzsischen Technologiekonzern Spie gehrt und damit von der Klausel betroffen war. Zu einem Urteil kam es nicht, das federführende Bundesamt für Bauten und Logistik kam den Richtern ? wohl in der Erwartung einer Niederlage - zuvor und schrieb den Auftrag diesen April neu aus. Ohne Ausländerklausel. Beim Auftrag geht es um den Unterhalt von Computernetzwerken des Bundesamts für Informatik an 1900 Standorten der Bundesverwaltung und 180 Standorte weltweit für Vertretungen der Eidgenossenschaft im Ausland. Ein Millionengeschäft. Diese Woche vergab das BBL die zwei Lose für den Auftrag. Das eine ging an die Swisscom-Tochter Cablex, die für 3,5 Millionen Franken (Grundauftrag: rund 920 000 Franken) Field-Support-Partner für Incident und Service werden. Dazu gehören Leistungen zur Störungsbehebung, sowie Bewirtschaftung von Lager für Ersatzmaterial und Durchführung von Service Tickets. Lukrativer ist aber das Los 2. Da wurde ein Field-Support-Partner für Service und Backup für Los 1, gesucht. Kann Cablex die Leistungen nicht erbringen, muss der Zuschlagsempfänger innert sechs Monaten bereit sein, alle Leistungen von Los 1 zu erbringen. Den Zuschlag erhielt Spie ICS. Also die Firma, die vermutlich mit ihrer Klage erst erreichte, dass sie zur Ausschreibung zugelassen wurde. Der Preis für ihren Kampf: Ein Auftrag im Wert von 5,1 Millionen Franken, wobei der Grossteil davon (4,5 Millionen Franken) optional ist.



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