18.09.2014, 13:50 Uhr

Bing sagt Schottland-Abstimmung voraus

Microsoft will seine Suchmaschine Bing mit einer Vorhersage-Funktion ausstatten. Um die Software auf ihre Genauigkeit zu testen werden verschiedene Events vorhergesagt. Nach grossartigem Erfolg an der Fussball-WM wird sie nun auch für die heutige Abstimmung in Schottland verwendet.
Bing sagt, dass die Schotten die Abspaltung von Grossbritannien knapp ablehnen werden
Schottland lehnt die Unabhängigkeit von Grossbritannien ab. Dies prognostiziert die Suchmaschine Bing, die aktuell ein Resultat von 51,3 Prozent Nein-Stimmen voraussagt. Mit der Funktion «Bing Predicts» möchte Microsoft seiner Suchmaschine zu mehr Popularität verhelfen und endlich ein Feature bieten, das Google nicht hat. Um sich aber nicht zu blamieren, wird die Software zuerst ausgiebig in einer Beta-Version getestet. Dabei setzt Microsoft auf Technologien wie Maschinen-Lernen, um aus sozialen Netzwerken, Suchanfragen, Umfragen und anderen Web-Ergebnissen, Vorhersagen über den Ausgang des Referendums zu machen. Die Schottland-Abstimmung ist nicht der erste Event, bei welchem «Bing Predict» zum Einsatz kommt. Vor einigen Wochen hat sie korrekt das Wahlverhalten der Zuschauer der amerikanischen TV-Sendung «American Idol» wiedergegeben. Und an der Fussballweltmeisterschaft sagte die Software 15 von 15 Spielen der K.O.-Phase richtig voraus. Nur das Spiel um Rang drei wurde falsch getippt. Für die heutige Wahl ist man trotzdem nicht wirklich selbstsicher. Bei American Idol wäre es einigermassen einfach gewesen, weil die Entscheidung von der Popularität einer Person abhing, sagt Microsoft. Man habe darum hauptsächlich Social-Media-Kanäle analysieren müssen. Für die Fussball-WM dagegen wären schon schwieriger zu kalkulierende Faktoren wie Teamstärke, Heimvorteil oder das Wetter berücksichtigt worden. Microsoft gibt in einem Blogbeitrag zu, da darum wohl auch etwas Glück gehabt zu haben. Die heutige Wahl liege in Sachen Voraussageschwierigkeit zwischen der WM und der TV-Sendung, schreibt Microsoft weiter. Denn Menschen würden nicht immer ihre Meinung in Sozialen Netzen frei kundtun. Zudem seien nicht alle Wahlberechtigten Internetznutzer. Und da es ein einmaliger Event sei, wären viele Faktoren nur schwer vorauszusagen. Wer also sicher wissen will, ob die Schotten nach wie vor zu Grossbritannien gehören, muss wie bis anhin bis nach dem Auszählen der Stimmen warten.



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