06.08.2015, 16:08 Uhr

Avaloq entlässt dutzende Mitarbeiter – um in der «Top-Liga» zu bleiben

Software-Entwickler Avaloq entlässt diverse Mitarbeiter, weil sie den Unternehmensansprüchen nicht genügen. Der Wachstumskurs des Unternehmens geht derweil weiter.
«Avaloq ist ein einer überraschenden Krise gelandet», ist heute auf insideparadeplatz zu lesen. Dutzende Mitarbeiter seien entlassen worden, Erträge aus Avaloq-Projekten habe es dieses Jahr noch keine gegeben, 2015 würde als «schwarzes Jahr» in die Firmenannalen eingehen. Das Portal ist in der Regel gut informiert, neigt aber zu tendenziösem Journalismus, weswegen der Wahrheitsgehalt überprüft werden muss.  Auf Nachfrage von Computerworld bestätigt Avaloq die Entlassungen, nennt aber keine Zahlen. Ungefähr 5 Prozent der bisherigen Belegschaft müsse sich dieses Jahr eine neue Stelle suchen, wird mitgeteilt. Damit liege die Zahl unter der angestrebten Soll-Fluktuationsrate von 7,5 Prozent. Avaloq hat, gemeinsam mit den Sub-Unternehmen B-Source und Arizon, rund 2500 Mitarbeiter, die Zahl der Entlassungen dürfte also im unteren dreistelligen Bereich liegen.

Keine Krise in Sicht

Von einer Krise will Avaloq aber nichts wissen. Den Entlassungen werden knapp 400 Stellen gegenübergestellt, die dieses Jahr neu geschaffen worden seien. Die meisten davon in der Schweiz, die man trotz des neuen Standorts in Singapur weiterhin als wichtigstes Standbein betrachte.  Laut Unternehmensaussagen stünden die Bücher weiterhin auf Wachstum und man wolle weiterhin «in der Top-Liga dabei sein.» Damit dies so bleibe, unternehmen man mit den Mitarbeitern zweimal jährlich einen Zieilvereinbarungs- und Feedbackzyklus. Wer den Anforderungen des Unternehmens nicht mehr genüge, müsse gehen. «Wer bei uns ist, gehört zu den Besten. Und es macht Spass, mit den Besten zusammenzuarbeiten», sagt ein Sprecher. «Den Angestellten bieten wir entsprechend gute Karrieremöglichkeiten und eine hervorragende Ausbildung». «Insideparadeplatz» schreibt weiter, dass ein besonderer Schwachpunkt das seit zwei Jahren laufende internes Optimierungsprojekt sei. Ziel seien «Avaloq Banking Standards», welche die totalen Kosten eines Kundenprojekts senken sollen. Das Projekt laufe in die falsche Richtung, würden Insider behaupten. Mit diesem Vorwurf konfrontiert, sagt Avaloq: «Im BPO-Bereich laufen 4 Grossprojekte im Umfang eines hohen dreistelligen Millionenbetrages. Im Bereich Digital Banking verzeichnen wir mit zahlreichen neuen Kundenverträgen eine grosse Nachfrage. Deshalb haben unsere Kunden und die beiden Bereiche BPO und Digital Banking auch für die Unternehmensziele im zweiten Halbjahr besonderes Gewicht. Wir bleiben auch 2015 weiterhin auf Wachstumskurs.»



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