22.05.2012, 15:36 Uhr

Aus Getronics Schweiz wird Connectis

Das deutsche Investmenthaus Aurelius hat über die Zukunft der beiden Schweizer Töchter entschieden: Hierzulande übernimmt Connectis das Geschäft von Getronics.
Der bisherige Connectis-CEO Tom Kleiber übernimmt die Geschäftsleitung der «neuen» Connectis
Der Münchner Aurelius Konzern legt seine beiden Schweizer Beteiligungen im IT-Bereich zusammen. Unter der Führung des bisherigen Connectis-CEO Tom Kleiber entsteht eine «neue» Connectis, die hiesige Mitarbeiter und Kunden von Getronics übernimmt. Der amtierende General Manager von Getronics, Kurt Bylang, leitet die neu geschaffene Division «International Services». Die Abteilung firmiert als «Getronics Swiss Services» und betreut internationale Grosskunden. Gemäss einer Mitteilung von Aureliussei der Zusammenschluss naheliegend gewesen: Die Ausrichtung der beiden Unternehmen war «annähernd deckungsgleich», bei der Kundenstruktur und in der Branchensegmentierung ergänzten sich die Anbieter «optimal». Für Luzi Rageth, bisheriger Connectis-Verwaltungsratspräsident und designierter Präsident der vereinten Gesellschaft, ist der Zusammenschluss ein «starkes» Signal von Aurelius, das Engagement in der Schweiz und der ICT-Branche nachhaltig und strategisch weiter zu verfolgen. Mit der «neuen» Connectis entstehe einer der grössten ICT-Systemintegratoren der Schweiz mit rund 400 Mitarbeitenden, heisst es seitens Aurelius weiter. Bis Anfang Juli sollen nun die beiden Unternehmen zusammengelegt werden. Die Fusion der Standorte in Bern, Lausanne und Zürich bedeute für jeden vierten Angestellten, dass er seinen Arbeitsplatz zügeln muss. Die Niederlassungen in Basel, Emmenbrücke, Genf, Solothurn und Taverne sollen erhalten bleiben. Nächste Seite: Entlassungen trotz voller Bücher In einer Telefonkonferenz stellte der alte und neue Connectis-CEO Kleiber klar, dass es kaum Veränderungen beim Personal geben werde. «Connectis und Getronics arbeiten beide unter Volllast. Wir brauchen alle Mitarbeiter», sagte Kleiber. Allerdings gäbe es ein paar Positionen, die in beiden Unternehmen vorhanden seien. «Ich rechne damit, dass es zu ein paar Kündigungen kommen wird», fügte der CEO hinzu.
Für den Start der «neuen» Connectis hat sich Kleiber nach eigener Aussage vorgenommen, die bisherigen Stärken feilen zu wollen. Einerseits solle das Unternehmen weiterhin als flexibler, kundennaher Partner positioniert werden. Dann wolle Connectis aber auch die international agierenden Firmen mit Sitz in der Schweiz ansprechen, die Nähe zum Provider wünschten, aber auch globale Ressourcen benötigten. Diese bestehenden und neuen Kunden könnten neu von Connectis bedient werden – durch die Einbindung des Anbieters in die «Getronics Workspace Alliance». Der Industriekonzern Ammann – laut Kleiber bisher Kunde von sowohl Connectis als auch Getronics – könne zum Beispiel künftig aus einer Hand bedient werden.

Starker Player für die Schweiz

Als weiteres wichtiges Ziel nach dem Neustart definierte der CEO das Zusammenbringen der zwei Belegschaften. Bislang habe es lediglich Gespräche zwischen den Managementteams gegeben, während der über administrative und strategische Themen geredet wurde. In den nächsten Wochen stünde der persönliche Kontakt zwischen den Connectis- und den Getronics-Angestellten im Vordergrund. Ebenso will Kleiber nach eigener Aussage auf die Kunden zugehen. Hier habe es bisher kaum Gespräche gegeben. Von den Partnern wie Cisco, Dell und Microsoft will Kleiber positive Rückmeldungen bekommen haben. Die IT-Grössen begrüssten einen neuen starken Player in der Schweiz.



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