07.10.2011, 11:12 Uhr

Aus für Aiciti

Die Organisatoren der Aiciti ziehen die Notbremse und stellen die Zürcher ICT-Messe ein.
Gerade einmal etwas mehr als 4000 Besucher fanden im Frühjahr den Weg zur Aiciti 2011
Im vergangenen Frühjahr wurde die Aiciti in Zürich zum letzten Mal durchgeführt. Das Resümee fiel bereits damals ernüchternd aus. Nur rund 4300 Messebesucher wurden vom 10. bis zum 12. Mai 2011 gezählt. Auch eine damalige Stichprobe von Computerworld hinterliess ein düsteres Bild: Aus dem Messebus Nr. 63 stiegen zu Messebeginn um 9 Uhr bei der Haltestalle Hallenstadion gerade einmal drei Personen aus, die den Weg zur Aiciti fanden.  Wie die Organisatoren von Exhibit & More jetzt bekanntgeben, wird die ICT-Fachmesse «im Sinne einer Fokussierung auf potenzielle Wachstumsbereiche» eingestellt. Grund für diesen Schritt seien die durch Marktveränderungen der letzten Jahre mittel- und langfristig beschränkten Entwicklungsmöglichkeiten für eine umfassende Informatik- und Telekom-Messe in der Schweiz. Davon nicht betroffen ist die von Exhibit & More unabhängige Topsoft, die im letzten Frühjahr parallel zur Aiciti stattgefunden hat. Die thematisch fokusierte Business-Software-Messe soll im Mai 2012 wieder in den Hallen der Messe Zürich über die Bühne gehen.

30-jährige Tradition endet

Mit der Einstellung der Aiciti endet die über 30-jährige Tradition der Schweizer Computermessen. «An deren Anfang standen die von unserer Vorläuferorganisation, dem Bürofachverband, organisierte Büfa und die Swissdata», kommentiert Swico-Präsident Andreas Knöpfl und fügt an: «Ihren Höhepunkt erreichte sie um das Jahr 2000 mit der aus der Fusion von Büfa und Swissdata entstandenen Orbit und der Internetmesse iEX.» Swico, der Wirtschaftsverband für die digitale Schweiz, hat die Geschichte der helvetischen IT-Messen entscheidend mitgeprägt - und zwar als Initiator und Mitveranstalter, von der Büfa bis zur Aiciti. Heute stehen laut Knöpfli weniger neue Technologien im Vordergrund als vielmehr die konkreten Dienstleistungen und Lösungen mit denen die IT die spezifischen Prozesse und Geschäftsmodelle von Unternehmen optimiert. «Entsprechend sind auch die Kommunikationskanäle spezifischer geworden, über welche die ICT-Branche die Anwenderunternehmen anspricht», ist der Swico-Präsident überzeugt.
Harald Schodl



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