03.06.2015, 13:52 Uhr

Apple-Chef kritisiert Datenhunger der Internet-Konkurrenz

Apple-Chef Tim Cook verschärft seine Attacken gegen Internet-Unternehmen, deren Geschäftsmodell auf der Auswertung von Nutzerdaten basiert.
Der Apple-Rivale Google hat soeben einen Foto-Dienst eingeführt. Diese sogenannten kostenlosen Angebote mögen Nutzern zwar gefallen, sagte Apple-Chef Tim Cook bei einem Videoauftritt auf einer Veranstaltung der Datenschutz-Organisation EPIC. «Aber wir glauben nicht, dass sie es wert sind, dass Ihre E-Mail, Ihre Suchanfragen-Geschichte und jetzt sogar die Fotos ihrer Familie nach Daten durchstöbert und für Gott weiss welche Werbezwecke ausverkauft werden», wurde Cook am Dienstag von den Technologie-Blogs «The Verge» und «TechCrunch» zitiert. Cook nannte zwar keine Firmennamen, aber der Satz ist als direkter Hinweis auf Google zu verstehen. Der Internet-Riese hatte vor wenigen Tagen auf seiner Entwicklerkonferenz einen Foto-Dienst prsentiert, bei dem man kostenlos unendlich viele Bilder hochladen kann, die dann von Googles Software geordnet werden. Der Google-Dienst kann etwa Gesichter, Gegenstände, Ereignisse wie eine Hochzeit oder Geburtstagsfeier oder Orte erkennen. Google hat sich bislang nicht dazu geäussert, ob und wie mit man dem Angebot Geld verdienen will. Der Speicherplatz und die Rechenleistung für die Analyse der Bilder dürften bei Google erhebliche Kosten verursachen. Apple bietet selbst einen Online-Dienst fr Fotos an, bei dem nur fünf Gigabyte Speicherplatz kostenlos sind. Für 500 Gigabyte verlangt Apple zehn Euro im Monat, für ein Terabyte 20 Euro im Monat.
Cook hatte schon vorher eine Linie gezogen zwischen Apple, das sein Geld mit dem Verkauf von Geräten wie das iPhone verdient, und Firmen, bei denen der Nutzer mit seinen Daten das Produkt sei. Das hatte unter anderem Kritik von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg ausgelöst. Das grösste soziale Netzwerk finanziert fast ausschliesslich über Werbeeinnahmen.



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