03.04.2017, 16:14 Uhr

Apple arbeitet an eigener GPU-Technologie

Apple will den Lizenzvertrag mit Imagination Technologies (ImgTec) bis spätestens 2019 beenden. Danach wolle man eigene GPU-Lösungen in iPhone, iPad und Co. verbauen.
Laut einer Mitteilung von Imagination Technologies will Apple den Lizenzvertrag mit dem Unternehmen nicht verlängern. Apple wolle nach Beendigung der Kooperation in 15 bis 24 Monaten eigene GPU-Lösungen in seinen Geräten verbauen. Bisher kam die Technologie des britischen Chip-Designer in fast allen mobilen Geräten von Apple wie iPhones, iPods, iPads, Apple Watches sowie den Apple TVs zum Einsatz. Apple war bisher der grösste Kunde von ImgTec und generierten dem Unternehmen rund 61 Million Pfund an Einnahmen, was etwa der Hälfte des Gesamtjahresumsatzes ausmacht. Nachdem bekannt wurde, dass Apple und ImgTec fortan getrennte Wege gehen werden, rauschte die Aktie des Chip-Designers in den Keller und verlor rund 70 Prozent ihres Wertes. Apples Entscheidung kann für Imagination Technologie durchaus existenzbedrohend sein. Bereits 2016 wurden deutliche Verluste verzeichnet. Nicht zuletzt deshalb wird das Unternehmen die weiteren Entwicklungen von Apple scharf im Auge behalten. Wie die Briten in ihrer Stellungnahme mitteilen, bilde ihre Technologie seit Jahren die Grundlage in vielen Apple-Geräten. Deshalb forderte man von Apple einen Nachweis, dass künftig keine Patente verletzt, sowie das geistige Eigentum von ImgTec unberührt bleibe. Diesen Beweis habe Apple bisher jedoch nicht erbracht.

ImgTec strebt weitere Verhandlungen mit Apple an

Imagination Technologies hält es laut der Mitteilung ausserdem für extrem schwierig, eine völlig neue Technologie zu entwickeln, die ohne die bisherige Technik auskommt und nicht gegen international geltendes Patentrecht verstösst. Apple hat trotzdem unlängst damit begonnen ein eigenes Grafikteam aufzubauen und greift dafür sogar teilweise auf ehemalige Mitarbeiter von ImgTec zurück. Der Chip-Designer will indes nicht kampflos aufgeben und strebt weitere Verhandlungen mit Apple an, um vielleicht doch noch eine andere, kommerzielle Lösung zu finden. Ganz aussichtslos scheint dieses Vorhaben nicht, da Apple schliesslich immer noch rund acht Prozent der Aktien von ImgTec hält.



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