Zeitreise 15.11.2011, 09:19 Uhr

vom Communicator zum iPhone

Für viele Nutzer ist das iPhone heute wegweisend. Früher waren es Pager & Co., die neue Massstäbe gesetzt haben. Wir nehmen Sie mit auf eine Zeitreise - optische Schmankerl inklusive.
Der Communicator aus der bekannten Sci-Fi-Serie Star Trek definierte den Look der modernen Klapp-Handys
Zahlreiche Hersteller versuchen, Apples iPhone zu kopieren. Man kann sich kaum noch vorstellen, dass das Super-Smartphone und seine Nachahmer bis vor einigen Jahren gar nicht existiert haben. Vor dem iPhone-Debut anno 2007 haben andere Technologien den mobilen Markt beherrscht. Unvorstellbar? Auf den folgenden Seiten finden sich die innovativsten Mobilgeräte, die der Markt seinerzeit zu bieten hatte.

Comlink und Communicator

Zugegeben: Diese beiden Geräte hat es nie wirklich gegeben. Aber dennoch setzten sie neue Massstäbe für das, was sich die Leute von der Zukunft vorstellten und halfen so indirekt dabei, dass sich der Markt in eben diese Richtung weiterentwickelte. Der Comlink aus dem 1956er Science-Fiction-Klassiker Alarm im Weltall war ein tragbares Kommunikationsgerät, dem später vor allem die erste Handy-Generation ähnlich sah: gross, klobig und schwer. Der Communicator aus der bekannten Sci-Fi-Serie Star Trek von 1966-69 hingegen definierte den Look der modernen Klapp-Handys: 30 Jahre, bevor die ersten echten Geräte auf dem Markt erschienen. Auf der nächsten Seite: Motorola StarTAC

Motorola StarTAC

Handys gab es zum Zeitpunkt des Motorola StarTAC schon seit einiger Zeit. Doch sie waren gross und klobig wie ein Schiffsradio und erinnern uns heute wohl kaum mehr an Handys, wie wir sie uns vorstellen. Selbst das erste portable Handy - Motorolas 1983er Modell DynaTAC - wog ein Kilo und passte bestenfalls in den Rucksack, nicht in die Hosentasche. Motorolas 1996er StarTAC hat all das verändert: Es war klein, schlank, passte in die Hosentasche - schlichtweg revolutionäre Eigenschaften für ein Handy. Das StarTAC wurde zum Aushängeschild der Firma. Auf der nächsten Seite: Nokia 9000 Communicator

Nokia 9000 Communicator

Zur gleichen Zeit, als das Motorola StarTAC in den USA den Markt eroberte, feierte Nokias 9000 Communicator sein Debüt in Europa: ein Nachrichten-plus-Stimme-Gerät und der inoffizielle Vorgänger der heutigen BlackBerrys.
Die erste Version des Mobilgeräts erinnerte noch an ein Handy, doch Nokia wechselte schon bald zur waagerechten Form. Das sorgte vor allem dafür, dass die Leute den 9000 Communicator nicht als Handy wahrnahmen, sondern als Messaging-Gerät. Seit seinem Erscheinen ist die Popularität ungebrochen. Allerdings ist und bleibt die Communicator-Serie bis heute ein Nischenprodukt, das aussieht und sich anfühlt wie der kleine Cousin des modernen Smartphones. Auf der nächsten Seite: US Robotics Palm Pilot

US Robotics Palm Pilot

Der Palm Pilot von 1997 definierte die damals plumpen und klobigen Organizer neu und verfügte sowohl über Handschrift-Erkennung als auch über ein bemerkenswertes Software-Paket, das sich mehr nach Computer als nach Taschenrechner anfühlte. Zwar veröffentlichte Apple mit dem MessagePad bereits vier Jahre zuvor ein ähnliches Produkt, erreichte aber niemals die Verkaufszahlen des Palm Pilot. Auf der nächsten Seite: RIM BlackBerry

RIM BlackBerry

Der Original-BlackBerry von 1999 war ein Pager. Also eines der Tastatur-Geräte, das insbesondere für das schnelle Versenden von Textnachrichten zwischen Business-Leuten dienen sollte. Diese Möglichkeit zu kommunizieren machte den BlackBerry schnell zu einem weltweiten Firmenstandard. Drei Jahre später, als Pager langsam aber sicher aus der Mode gerieten, präsentierte RIM sein BlackBerry Smartphone, das die Textnachricht-Funktion in ein Handy einpflanzte. Auf der nächsten Seite: HP iPaq

HP iPaq

Zu Weihnachten 2000 schien so ziemlich jeder Geek und Besserverdiener ein iPaq unterm Weihnachtsbaum zu haben. Es war damals DAS IT-Gerät und hinsichtlich Coolness das Äquivalent zu IBMs ThinkPad und dem MacBook Air von heute. Basierend auf der Technologie, die HP von Compaq übernommen hatte, war das ursprüngliche iPaq ein Graustufen-LCD-basierter PDA mit einem Windows-ähnlichen Interface. Kein Wunder, schliesslich war das iPaq das erste Gerät, auf dem Microsofts Windows-basiertes mobiles Betriebssystem lief. Es folgten Handy-Versionen mit Farb-LCD-Bildschirm, doch die glorreichen Tage gingen schnell zu Ende. Länger als das iPaq hielt sich das mobile Windows-Betriebssystem unter verschiedensten Namen. Genau genommen bis 2010, bis Microsoft es für das aktuelle Windows Phone 7 über die Klinge springen liess. Auf der nächsten Seite: Palm Treo 180

Palm Treo 180

2002 war das Jahr der Mobilgeräte - angeführt von Palms Treo 180, einem Gerät, das Stimmkommunikation mit Apps und Internetverbindung kombinierte. So gesehen war das Treo 180 also das erste Smartphone im heutigen Sinne. RIM war Palm mit seinem ersten BlackBerry aber ebenso dicht auf den Fersen, wie Microsoft mit seinen Windows Pocket PCs. In den nächsten fünf Jahren änderte sich an dieser Trio-Konstellation kaum etwas. Bis Palm anno 2008 sein Palm OS zu Gunsten von Web OS über Bord warf. 2010 entledigte sich Microsoft Windows Mobile zu Gunsten von Windows Phone 7. Einzig die BlackBerry-Reihe verbleibt ohne grosse Veränderungen. Auf der nächsten Seite: Motorola Razr

Motorola Razr

Die Erfolgssträhne von Motorolas StarTAC war schon lange vorbei, als zumindest sein Design anno 2004 wiederbelebt wurde: in Form des schlankeren, dünneren Razr, das über mehrere Jahre hinweg das Hightech-Handy schlechthin sein sollte. Vor allem sein Aluminium-Design stach hervor, das sich mehr oder weniger an den Präzisionsschnitt-Aluminium-Gehäusen von Apple orientierte. Nach dem Razr landete Motorola erstmal keinen weiteren Erfolg, bis es mit dem namentlich aus Star Wars entlehnten Droid und anderen Android-Smartphones 2010 wieder von sich reden machte. Auf der nächsten Seite: Apple iPhone

Apple iPhone

Nach fünf Jahren Beinahe-Stillstand bei BlackBerry, Windows Mobile und Palm OS, feierte Apples Gesten-basiertes iPhone 2007 sein Debüt. Apples neues Smartphone musste viel Kritik einstecken, zum Teil berechtigt. Heute ist das iPhone das weltweit meistverkaufte Smartphone. Es fährt üblicherweise Top-Bewertungen ein. Mehr noch definiert es die Massstäbe dessen, wie und was ein Smartphone heutzutage sein muss. Google, HP, Microsoft, Nokia und RIM spielen allesamt nach den Regeln des iPhones. Auch noch bei ihren aktuellen Modellen.



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