11.11.2005, 08:37 Uhr

Wo Landwirtschaft zur Agrartechnik mutiert

Während bisher der Bauer seine Kartoffeln, allenfalls unterstützt durch polnische Saisonarbeiter, selbst erntete, sollen künftig autonome agrotechnische Feldroboter für «Precision Farming» sorgen.
Das sind Hightech-Apparaturen, robust genug für die raue Arbeit in freier Natur - Regen, Dreck und Stolpersteine können ihnen nichts anhaben.
Kaum grösser als eine Schuhschachtel, sind sie bestens ausgestattet mit Betriebssystem, Sensoren, Mikro-Controllern, teils gar mit Kameras. Damit orientieren sie sich zum Beispiel selbständig in einem Maisfeld: Mittels Infrarot oder Ultraschall erkennen sie den Verlauf zweier Maisreihen und fahren exakt in der Mitte hindurch. Dabei können sie die einzelnen Pflanzen zählen, selbst wenn diese in unregelmässigen Abständen gepflanzt wurden. Das gelingt, weil die Kamera die Farbe grün von anderen Farben unterscheiden kann. Jeder registrierte grüne Fleck gilt dem Roboter dann als eine Pflanze. Der Maisroboter bemerkt sogar, wenn er das Ende einer Saatreihe erreicht hat, und macht dann selbständig kehrt.
Andere Agroroboter sind darauf spezialisiert, Kartoffeln im Boden aufzuspüren, Unkraut aus Zuckerrübenfeldern zu reissen oder Flüssigkeiten zu versprühen. Asiatische Forscher haben sogar einen Prototyp entwickelt, der sich auf überfluteten Reisfeldern wie ein Luftkissenboot fortbewegt. Die Robo-Knechte messen ihre Fähigkeiten alljährlich anlässlich der Feldroboter-WM. Die nächste findet 2006 an der Universität Hohenheim bei Stuttgart statt.



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