18.05.2011, 12:04 Uhr

Werden 3D-Drucker zum Alltagsgerät?

Österreichische Forscher haben einen 3D-Drucker entwickelt, der klein und verhältnismässig günstig ist. Das könnte der Technik zum Durchbruch verhelfen.
Markus Hatzenbicher (li.) und Klaus Stadlmann (re.) von der Technischen Universität Wien mit ihrem Mikro-Printer
3D-Drucker sind an sich nichts Neues. Seit Jahren sind entsprechende Printer erhältlich, mit denen sich dreidimensionale Objekte erzeugen lassen. Forscher der Technischen Universität Wien haben nun aber einen Prototypen vorgestellt, der besonders klein, leicht und vor allem günstig ist. Damit könnte man künftig beispielsweise massgeschneiderte Ersatzteile nach Bauplänen aus dem WWW zu Hause selbst herstellen.

Einfaches Grundprinzip

Das Grundprinzip dabei ist simpel: Das gewünschte Objekt wird den Wiener Forschern zufolge in einem kleinen Becken mit flüssigem Kunstharz erzeugt. Dabei härtet das Kunstharz genau dort aus, wo es intensiv mit Licht bestrahlt wird. Schicht für Schicht wird das Kunstharz also an den richtigen Stellen beleuchtet, heisst es. Ist eine Schicht verhärtet, wird an dieser die nächste angelagert. Dieser Vorgang läuft so lange, bis das jeweilige Objekt vollständig ausgehärtet ist. Die Schichten messen dabei gerade einmal ein Zwanzigstel eines Millimeters. Somit eignet sich der 3D-Drucker auch für Bereiche, in denen höchste Präzision gefragt ist - beispielsweise bei Bauteilen für Hörgeräte. Wie die Wiener Forscher erläutern, verwendet ihr Modell - im Gegensatz zu bisher erhältlichen Druckern - Leuchtdioden als Lichtquelle. So erreicht man hohe Lichtensitäten auf sehr kleinem Raum. Auf der nächsten Seite: «So gross wie eine Milchpackung»

So gross wie eine Milchpackung

«Auf diese Weise können wir auch komplizierte geometrische Objekte mit einer genau definierten inneren Struktur herstellen», erklärt Klaus Stadlmann, der den Druckerprototyp gemeinsam mit Markus Hatzenbichler entwickelt hat. Dabei hat der 3D-Drucker der Forscher beeindruckende Masse: Er ist nicht grösser als eine Milchpackung und wiegt lediglich 1,5 Kilogramm. Die Kosten für den Prototyp waren mit 1200 Euro (umgerechnet rund 1500 Franken) verhältnissmässig niedrig. «Wir werden den Drucker noch weiter verkleinern», kommentiert Stadlmann. Auch der Preis könnte seiner Ansicht nach zudem spürbar sinken, wenn man das Gerät in grösserer Stückzahl erzeugen würde.
Harald Schodl



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