10.04.2014, 15:41 Uhr

Sensordaten führen zur Datenexplosion bis 2020

EMC hat die Ergebnisse seiner Studie «EMC Digital Universe» veröffentlicht. Die weltweite Datenmenge wird demnach bis 2020 um den Faktor 10 wachsen. Vor allem Sensordaten aus dem «Internet der Dinge» treiben die Vervielfachung voran.
Eine wahre Datenflut werden uns die vielen Sensoren des Internet der Dinge bescheren
In der siebten Ausgabe von EMCs Studie «EMC Digital Universe» geht es um das Datenwachstum und deren Treiber. Die Studie berechnet und prognostiziert die jährlich anfallenden Datenmengen. EMC verwendet als Grundlage für die Studie die Forschungsergebnisse und Analysen von IDC.

Das weltweite Datenvolumen verzehnfacht sich

Eine Erkenntnis der Studie ist eine Verzehnfachung des weltweiten Datenvolumens bis zum Jahr 2020. Damit wächst die Datenmenge von aktuell 4,4 auf 44 Billionen Gigabyte, wie EMC angibt. Laut der Studie produzieren die hochentwickelten Länder wie Deutschland, Japan und die USA 60 Prozent aller Daten. Allerdings prognostizieren EMC und IDC einen Wandel bis zum Jahr 2020; dann sollen die Schwellenländer Brasilien, China, Indien, Mexiko und Russland rund 60 Prozent der weltweiten Daten generieren.
Kaum noch Speicherplatz im 2020

Der verfügbare Speicherplatz kann dabei mit der Menge der generierten Daten nicht Schritt halten. Wie EMC angibt, reichte im Jahr 2013 die verfügbare Speicherkapazität nur noch für 33 Prozent der generierten Daten. Im Jahr 2020 soll demnach die Kapazität gerade mal für 15 Prozent aller Daten ausreichen. Allerdings müsse die überwiegende Menge der weltweit produzierten digitalen Daten nicht dauerhaft gespeichert werden. Als Beispiele nennt EMC Videostreams, interaktive Onlinespiele oder digitales Fernsehen.
Cloud-Bedarf steigt um 20 Prozent an

Die Studie wirft auch einen Blick auf die Cloud-Anbindung. Während 2013 noch weniger als 20 Prozent der weltweiten Daten in der Cloud lagen, soll der Prozentsatz bis 2020 auf 40 Prozent anwachsen. Interessant ist auch das Verhältnis, wer Daten generiert und wer dafür haftet. So gibt die Studie an, dass zwei Drittel aller Daten von Endnutzern und Angestellten erzeugt werden. Für 85 Prozent dieser Daten haften jedoch Unternehmen oder sind anderweitig dafür verantwortlich.

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Datenwachstum durch Sensoren


Ein zentraler Treiber für das künftige Datenwachstum wird gemäss der Studie das «Internet der Dinge» sein.

Immer mehr Geräte werden mit Sensoren ausgestattet und sind vernetzt. Das Internet der Dinge umfasst dabei Alltagsgegenstände wie Laufschuhe mit Geschwindigkeitssensoren und Schrittzähler bis hin zu Brücken, die die Verkehrsdichte messen. Einer Schätzung von IDC zufolge lassen sich derzeit knapp 200 Milliarden Objekte mit dem Internet der Dinge verbinden. Davon kommunizieren aber nur sieben Prozent (14 Milliarden) über das Internet.

Die produzierte Datenmenge macht der Studie zufolge rund zwei Prozent des weltweiten Datenvolumens aus. Im Jahr 2020 werden 32 Milliarden Objekte mit dem Internet verbunden sein. Die Datenmenge steige dann auf bereits zehn Prozent aller produzierten Daten an.
Viel digitaler Müll und Bedenken beim Datenschutz

Unter allen weltweit produzierten Daten befindet sich auch sehr viel «digitaler Müll». Laut EMC waren 2013 nur 22 Prozent aller Daten auch nutzbar. Und von diesem Anteil wiederrum wurden nur fünf Prozent auch ausgewertet. Die Studie geht davon aus, dass der Anteil an nutzbaren Daten bis zum Jahr 2020 auf 35 Prozent ansteigt. Bedenklich ist den Ergebnissen der Studie zufolge auch das Thema Datenschutz.

So schätzt IDC, dass 40 Prozent aller Daten im Digitalen Universum Schutz benötigen: von Daten mit erhöhtem Vertraulichkeitslevel bis hin zu vollständig verschlüsselten Informationen. Jedoch werden derzeit nur 20 Prozent aller Daten tatsächlich abgesichert. Das ist gerade einmal die Hälfte der eigentlich schutzwürdigen Daten.
Zunehmende Geschwindigkeit – mehr Daten

Die neue Auflage der Digital-Universe-Studie verdeutlicht auf beeindruckende Weise, wie massiv die Datenvolumen in den kommenden Jahren wachsen werden – angetrieben durch die kontinuierlich steigende Nutzung von Internet, Smartphones sowie sozialen Netzwerken und vor allem durch das Internet der Dinge.

Dabei spielt das Thema Geschwindigkeit eine wichtige Rolle: «Nur wer diese Veränderungen schnell hinbekommt, wird das Differenzierungspotenzial des Internets der Dinge voll ausschöpfen können», kommentiert Sabine Bendiek, Geschäftsführerin EMC Deutschland GmbH, die Ergebnisse der Studie.

Zur Veranschaulichung der produzierten Datenmengen nennt EMC noch ein plakatives Beispiel: Ein Durchschnittshaushalt produziert pro Jahr genug Daten, um 65 Smartphones mit 32 GB Kapazität zu füllen. Im Jahr 2020 werden es 318 Smartphones sein.



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