10.10.2016, 08:15 Uhr

Samsungs Ersatz-Galaxy-Note-7 weiter in der Kritik

Weitere US-Verbraucher berichten von brennenden Ersatz-Note-7. AT&T stoppt derweil den Austausch von Samsungs Smartphones.
Samsung gerät im Debakel um sein Smartphone Galaxy Note 7 stärker unter Erklärungsdruck, nachdem zwei weitere US-Verbraucher von brennenden Ersatzgeräten berichteten. Damit wurden bereits drei Zwischenfälle binnen einer Woche mit einem im Zuge der Rückrufaktion erhaltenen Note 7 bekannt. Am Mittwoch war deswegen ein Flugzeug gerumt worden. Medien berichten, dass die Produktion des Note 7 deshalb gestoppt worden sei. Samsung bestätigt den Produktionsstopp nicht, dementiert aber auch nicht wirklich. Der Hersteller überdenkt nach eigenen Angaben seine Produktionsplanung, um «weitere Schritte zu unternehmen, um Qualität und Sicherheit zu gewährleisten».
Am Wochenende erzählte eine 13-Jährige dem US-Sender KTSP, sie habe zunächst ein brennendes Gefühl an ihrem Daumen gespürt, dann habe das Telefon unter anderem die Schutzhülle weggeschmolzen. Auf Bildern waren Brandschäden an dem Gerät zu sehen. Der Vater des Mädchens aus Farmington im US-Bundesstaat Connecticut legte dem Sender Kaufbelege vor, laut denen das Ersatzgerät am 21. September gegen ein zurückgerufenes Note 7 ausgetauscht worden sei. Samsung erklärte KTSP, der Fall werde geprüft. Samsung hatte den Rückruf von rund 2,5 Millionen Telefonen wegen Brandgefahr in den Akkus Anfang September bekanntgegeben. In einem weiteren Fall berichtete ein Mann dem Sender WKYT, er sei bereits am Dienstag um vier Uhr morgens zu einem zischenden Geräusch aufgewacht - und das Schlafzimmer sei mit Rauch von einem brennenden Note 7 gefüllt gewesen. Er habe sein Austauschgerät gut eine Woche genutzt. Es sei in der Nacht nicht zum Aufladen ans Stromnetz angeschlossen gewesen, sagte der Mann aus Nicholasville im Bundesstaat Kentucky. Samsung hatte nach dem Brand im noch am Gate stehenden Flugzeug in Louisville ebenfalls in Kentucky erklärt, das Unternehmen könne sich erst dazu äussern, ob es sich um ein Ersatzgerät handele, wenn es das untersuchen könne. Nächste Seite: AT&T stoppt Austausch-Programm

AT&T stoppt Austausch von Samsungs Ersatz-Smartphones

Der US-Telekomkonzern AT&T stoppt derweil nach Berichten über brennende Handys den Austausch von Samsungs Ersatz-Smartphones. Bis zur Klärung der Ursache wolle das Unternehmen keine Ersatzgeräte vom Typ Samsung Galaxy Note 7 mehr herausgeben, teilte AT&T am Sonntag mit. AT&T bietet den Kunden nun Smartphones anderer Hersteller an. Das ist ein weiterer Rückschlag für Samsung. In den USA war in der vergangenen Woche wegen eines qualmenden Samsung-Handys ein startbereites Flugzeug geräumt worden. Bei dem Smartphone handelte es sich um ein Austauschgerät. Weltmarktführer Samsung hatte vor kurzem in den USA mit dem Rückruf von einer Million Smartphones seines neuen Top-Modells Galaxy Note 7 begonnen. Grund für den Rückruf ist die Brandgefahr durch fehlerhafte Akkus. Die USA sind neben Südkorea eines der Länder, in denen bislang die meisten Probleme bekannt geworden sind. Allein aus den Vereinigten Staaten erreichten Samsung nach eigenen Angaben 92 Berichte von überhitzten Akkus, von denen rund ein Drittel Feuer fingen und mehr als die Hälfte zu Sachschäden führten.



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