05.02.2015, 15:40 Uhr

Laptops mit 24-Stunden-Akku sind bald erhältlich

Gegenwärtige Laptops werden nicht nur effizienter, auch die Akkutechnologie schreitet voran. Wo wir jetzt stehen, zeigt sich schon an den aktuellen Laptops im Outdoor-Bereich. Wir wagen einen Blick in die IT-Kristallkugel.
Laptops, deren Akkus erst nach 18 Betriebsstunden schlappmachen, sind schon auf dem Markt. Denn Prozessoren schrumpfen und der doppelt effiziente Akku steht schon kurz bevor. Den Trend hin zu noch langlebigeren Notebooks kann man erstmals an den kommenden Outdoor-Laptops mit Militärstandards beobachten. Die dicken Gehäuse erlauben der speziellen Geräteklasse die Aufnahme leistungsstarker Zusatzakkus, die im Zweigespann bis zu 27 Stunden Betriebsdauer ermöglichen. ###BILD_49423_fullwidth### Die Gehäuse der sogenannten Rugged-PCs sind meist aus kratzfesten Materialien wie Magnesium gefertigt und überleben Stürze aus mehr als 70 cm Höhe. Zusätzlich kommen in der Regel Scharniere aus Stahl zum Einsatz. Getac, einer der Hersteller, spricht bei seinem neusten «B300» sogar von 30 Stunden Betriebszeit, wenn zwei Akkus im Einsatz sind. Auch Dell gibt für seine neusten Workstation-Noteboooks der XPS-Serie (bei zwei Batterien) eine Laufzeit von bis zu 22 Stunden an. Vor zwei Jahren noch hätte man bei dieser Geräteklasse bestenfalls an eine Maximalleistung von 15 Stunden denken können. Ein kompaktes Toughbook mit einer 13,3-Zoll-Diagonalen mag sich mit seinen 3,7 kg dennoch schwer anfühlen. Kostenpunkt der gepanzerten Mobilrechner: bis zu 6000 Franken. Eine Übersicht über die widerstandfähigen Notebooks und Tablets haben wir in einer Bildergalerie zusammengetragen. ###BILD_49424_fullwidth###

Um 37 Prozent geschrumpfte Prozessoren

Nicht zuletzt spielen die immer effizienter werdenden Prozessoren eine Rolle. Sowohl AMD als auch Intel reduzieren gerade die Grösse ihrer Prozessoren auf 14 Nanometer und packen immer mehr Cores mit rein. Schon jetzt ist ein Core-M-Motherboard kleiner als eine Zigarettenschachtel, der Prozessor selber ist gegenüber dem Haswell-Vorgänger um 37 Prozent geschrumpft. Das alles lässt den Notebook-Herstellern natürlich mehr Platz für Komponenten. Flash-Speichermodule mit immer grösseren Kapazitäten werden zudem preislich attraktiver und tragen gegenüber rotierenden Magnetfestplatten zu längeren Akkulaufzeiten bei. Glaubt man AMD, sollen PC-Prozessoren bis zum Jahr 2020 bis zu 25 Mal effizienter werden. Wenn das zutrifft, dauert es nicht mehr lange, bis ein Akku 50 Stunden leistungsbereit sein könnte.

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Ein Blick in die Zukunft der Akku-Technologie

Die Forschung sucht fieberhaft nach neuen Materialien, die bei gleichem Volumen und Gewicht eine höhere Energiedichte und mehr Ladekapazität aufweisen als die heutigen Lithium-Ionen-Batterien. Wissenschaftler an der ETH Zrich haben erst krzlich ein Elektrodenmaterial entwickelt, das die Kapazität und Energiedichte heutiger Batterien massiv erhöhen dürfte. Erste Experimente stimmten die Forscher zuversichtlich. Theoretisch liesse sich mit dem bereits zum Patent angemeldeten Elektrodenmaterial die Reichweite eines Elektroautos um das Eineinhalbfache vergrössern. ###BILD_49142_fullwidth### Dass bessere Akkus längst überfällig sind, dachten sich wohl auch ehemalige MIT-Studenten des US-Start-ups SolidEnergy. Mit einem neuen Elektrolytmaterial, das mit Alltagstemperaturen klarkommt, soll eine doppelte Energiedichte auf 1200 Wattstunden pro Liter erzielt werden. Die Anode mit einem Träger aus Kupfer und einer Schicht aus Lithium soll etwa fünfmal kleiner als eine gewöhnliche Graphit-Anode sein. Im Gegensatz zu vielen anderen Forschungsprojekten glauben die Vertreter des jungen Unternehmens, bereits im nächsten Jahr erste Muster des entwickelten Akkutyps an die Hersteller verschicken zu können.



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