18.05.2016, 10:33 Uhr

HP stellt 3D-Drucker für die Industrie vor

HP hat zwei 3D-Drucker vorgestellt, die zehnmal schneller und deutlich günstiger drucken sollen als bisherige Modelle. Sie sollen den industriellen 3D-Druck salonfähig machen und werden in einigen Monaten in der Schweiz erhältlich sein.
HP hat ein 3D-Druckersystem für die Industrie vorgestellt, das der Technologie zum Durchbruch verhelfen soll. Physische Teile sollen bis zu zehnmal schneller geliefert werden können, für die Hälfte der Kosten. Dies sollen gemäss HP interne Tests im April 2016 ergeben haben, in denen die «HP Jet Fusion 3D-Druckerlösung» mit «zu Preisen zwischen 100 000 und 300 000 Dollar erhältliche FDM- und SLS-Druckerlösungen» verglichen wurde. Die Leistungsexplosion soll ermöglicht werden, indem Funktionsteile auf der Ebene einzelner Voxel gedruckt werden. Ein Voxel ist dabei das 3D-Äquivalent des zweidimensionalen Pixels beim herkömmlichen Druck. «Unsere 3D-Druckerplattform ist einmalig, da sie 340 Millionen Voxel pro Sekunde und nicht nur jeweils einen Punkt verarbeiten kann. Dadurch ermöglichen wir unseren Partnern aus den Bereichen Prototypentwicklung und Fertigung wesentlich schnellere Baugeschwindigkeiten, funktionelle Teile und eine hohe Wirtschaftlichkeit», erklärt Stephen Nigro, Leiter des 3D-Druckgeschäfts von HP. «Die neue HP Jet Fusion 3D-Druckerlösung bietet eine bis dahin branchenweit unerreichte Kombination aus Geschwindigkeit, Qualität und Kosten. Unternehmen und Hersteller können nun die Konzeption und Bereitstellung der Lösungen für ihre Kunden komplett neu überdenken.» Der Drucker kommt in zwei Ausführungen: Das Modell HP Jet Fusion 3D 3200 soll für die Prototypenentwicklung ideal sein. Der HP Jet Fusion 3D 4200 soll sich speziell für Fertigungsläufe mit kurzer Durchlaufzeit eignen. Laut Datenblatt können beide 3D-Druckgeräte Objekte mit einer Grösse von maximal 40,6 mal 30,5 mal 40,6 Zentimetern erstellen. Die Schichtdickde kann dabei zwischen 0,08 und 0,10 (beim Jet Fusion 3200) respektive 0,007 und 0,12 Millimetern (beim Jet Fusion 4200) liegen. Die Geräte erreichen eine Baugeschwindigkeit von bis zu 3500 beziehungsweise 4200 Kubikzentimeter pro Stunde. Leitfähige Voxel Bislang drucken die Jet-Fusion-Drucker einfarbige Objekte. Farbdrucke sollen bereits in Entwicklung sein. Wahlweise soll es dabei sichtbare Farben geben und solche, die erst unter UV-Licht erscheinen. Positiv scheint, dass die HP Multi Jet Plattform offen für Materialien von 3rd-Party Herstellern sein soll. So soll in Zusammenarbeit mit anderen Herstellern beispielsweise eine Flüssigkeit entwickelt werden, die einzelne Voxel leitfähig macht. Damit könnten elektronische Schaltkreise gedruckt werden, beispielsweise Chips, die per Bluetooth Kontakt zu anderen Geräten halten. Oder Messsensoren, die registrieren, wenn das Material in die Länge gezogen wird Die Schweiz wird gemäss Aussagen von HP zu den ersten europäischen Ländern gehören, in denen die Drucker erhältlich sein werden. Vorbestellungen werden entgegengenommen. Der Fusion 3D 4200 soll Ende des Jahres auf den Markt kommen, einen Preis nennt HP nicht. In den Medien werden zwischen 160 000 und 200 000 Dollar kolportiert. Der kleinere Jet Fusion 3D 3200 soll kurz darauf erhältlich sein, der Startpreis liegt bei 135 000 Franken. Die komplette End-to-End-Lösung ist ab ca. 160 000 Franken erhältlich. Als Zielgruppen sieht HP Modellwerkstätten und 3D-Druckereien.



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