16.12.2013, 13:21 Uhr

HP-Moonshot soll Rechenzentren neu definieren

HPs Serverplattform «Moonshot» hat das Potenzial, Rechenzentren zu revolutionieren. Green.ch und Swisscom könnten damit ihre Rechenzentren modernisieren. Diese sind noch in der Evaluationsphase, Computerworld präsentiert schon mal die Details.
HPs Moonshot-Plattform hat das Potenzial, Rechenzentren zu revolutionieren (Bild: m300-Moonshot-Server-Board, die erste Servergeneration)
Um was es geht: HP hat auf ihrer grössten europäischen Kundenmesse, der Discover in Barcelona, das Hyperscale-Projekt weiter vorangetrieben. Dazu wurden zwei neue Moonshoot-Module vorgestellt, eines bestückt mit AMD-Opteron-CPUs, das andere mit ARM-Prozessoren - erstmalig. Beide sind die zentralen Bestandteile der ebenfalls auf der Messe vorgestellten ConvergedSystem-100-Hosted-Desktop-Serie. «Unsere beiden neuen Einschübe (siehe Bilder, Anm. der Redaktion) sind die konsequente Weiterentwicklung der erst im September vorgestellten m300-Einheit, gab Paul Morgen, HPs verantwortlicher Hyperscale-Manager», gegenüber Computerworld zu Protokoll. Die m300-Moonshot-Server-Boards sind die erste Servergeneration und bestehen noch aus Intel Atom-Chips «Avaton» C2750. Auf den Boards sind bis zu acht Prozessoren platziert, die wiederum auf insgesamt 32 GB an Arbeitsspeicher zurückgreifen können.
Zu ihren Hauptaufgaben zählen dynamische Webseiten-Services oder auch das Bereitstellen entsprechenden Kontents (beispielsweise die Suchfunktion, Einloggen etc.). Mit dem auf der Messe vorgestellten neuen Einschub «m700» mit Opteron-X2150-Chips (Hersteller: AMD, inklusive Grafikeinheit) und «m800» mit ARM-Prozessor-Einheit (von Texas Instruments hergestellt, SoC = System-on-a-chip) will Hewlett-Packard diese bereitgestellten Dienste und auch die Leistung drastisch verbessern.

m700: optimal für Hosted-Desktops

Dreh- und Angelpunkt beim m700-Einschub sind die vier auf dem Board (siehe Bild) platzierten Opteron-Server. Sie bestehen im Details aus der Vierkern-CPU Opteron X2150 und der im Chip integrierten Grafikeinheit Radeon-GPU (mit Grafik). Jeder der vier Recheneinheit kann dabei auf i8 GB an Systemspeicher zurückgreifen, der ebenso auf der Hauptplatine integriert ist, zurückgreifen. Als typische Anwendung sieht Morgan Hosted-Desktop-Systeme. Vor allem, weil die entsprechenden Systeme über eine sehr kräftige Grafikeinheit verfügen, können virtuelle Windows-Desktops inklusive Multimedia-Funktionen damit bereitgestellt werden. Das ist optimal etwa für Schulen oder Ausbildungszentren.» Morgan fügte hinzu: «Mit 45 Einschüben lassen sich 180 Server (also 180 Anwender) mit einem einzigen entsprechenden Moonshot-Chassis (19"-Rack bei 4 HE) administrieren. Das ist eine noch nie dagewesene Leistungs-Effizienzdichte und dürfte den Unternehmen, die darauf setzen, vom ersten Tag des Einsatzes an, ihre Ausgaben beträchtlich reduzieren.» Lesen Sie auf der nächsten Seite: Swisscom und Green in der Auswahl

m800: erstes ARM-Board noch mit 32 Bit

Das ebenso auf der Messe vorgestellte ARM-m800-Einheit integriert auch vier Recheneinheiten. Die CPU stammt aus dem Hause von Texas Instrument (TI). Jede m800-Einheit besteht aus vier Servern, als CPU kommt der SoC-Chip Ti KeyStone II zum Einsatz, ein Vierkern-Prozessor. Noch interessanter ist allerdings die zugefügte DSP-Einheit (Digital Signal Prozessor) zu jedem ARM Cortex-A15-Chip. Denn damit werden die Hauptplatinen für Telekom-Provider und Carrier interessant. Hierzulande zählen Swisscom oder auch Green.ch zur engeren Auswahl. Detaillierte Informationen konnten uns aber beide Unternehmen, trotz Nachfrage, noch nicht zur Verfügung stellen. Laut Morgan arbeite HP zudem sehr eng mit Öl- und Gasfirmen zusammen, um entsprechende Rohstoffe aus grösseren Tiefen damit zu fördern. Die ARM-Chip sind für solche entsprechende Rechenaufgaben eine optimale Grundlage», so Morgan weiter. m800-PLattformen sind noch in 32 Bit ausgeführt, HP werde aber in einer der nächsten Moonshot-Generationen sicherlich auch hier weiter entwickeln, gab sich Morgan noch bedeckt.

Pre-Auslieferung an Tester

Morgan gab weiter an, dass entsprechende m800-Einschübe bereits an Telekom-Ausrüster und Carrier verschickt wurden, um die neuen Server-Plattform ausgiebig zu testen und erproben zu können. Morgen rechnet ferner damit, dass erste Samples ab Mitte 2014 offiziell angeboten werden könnten. Preis für den Schweizer Markt sind allerdings noch nicht bekannt. HP Schweiz erteilt auf Anfrage aber weiter Auskunft.



Das könnte Sie auch interessieren